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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 28
(PDF, 29 MB)
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gehören, die stellenweise den Meeresboden mit dichten Kolonien bedeckten. Die
Stielglieder der Seelilien sind im Oberen Muschelkalk teilweise sogar gesteinsbildend
(Trochitenkalk). Im Meerwasser schwammen Ammoniten (Vorläufer der
heutigen Tintenfische), die von bis zu 6 m langen Schwimmsauriern (Nothosaurus)
gejagt wurden.

Die oft gut geschichteten hellen Kalk- und untergeordneten Dolomitsteine des
Oberen Muschelkalks sind in Hasel und Umgebung weit verbreitet. Sie bilden die
Hochfläche des Dinkelbergs und den Untergrund von Hasel (siehe Geologische
Karte Abb. 11) und sind etwa 75 m mächtig. Für die spätere Geschichte sind die
Kalksteine wichtig, da in diesen löslichen Gesteinen 230 Millionen Jahre später,
also ..kurz" vor unserer Gegenwart, die Höhlen auf dem Dinkelberg (Erdmanns-
höhle. Tschamberhöhle. Teufelsloch) entstanden.

3.3. Keuper: 230 — 200 Millionen Jahre vor heute

Mit dem Beginn des Keupers (Abb. 1) änderten sich die Verhältnisse in Hasel erneut
grundlegend: durch eine Absenkung des Meeresspiegels zog sich das Muschelkalkmeer
aus Mitteleuropa zurück. In einem kontinentalen Becken wurden in großen
Fluss-Deltas Sande, Tone und Salze abgelagert. Die Flüsse transportierten die Sedimente
aus den Bergländem Skandinaviens im Norden in Richtung Südwesten zur
damaligen Küste des Tethys-Ozeans südlich von Hasel. Diese Transportrichtung in
der Keuper-Zeit war also entgegengesetzt zur früheren Richtung in der Buntsandstein
-Zeit. Das Klima war immer noch wüstenhaft, aber teilweise feuchter.

Die maximal 80 m mächtigen Keupersedimente in der Umgebung von Hasel
werden von Schiefertonen. Mergeln. Tonen. Sandsteinen und Gipsschnüren gebildet
. Sie kommen in einem Streifen zwischen Hasel und Wehr vor (siehe Geologische
Karte Abb. 11) und sind wegen ihrer Verwitterungsunbeständigkeit sehr
schlecht aufgeschlossen.

4. Jura und Kreide: 200 - 65 Millionen Jahre vor heute

Im Jura drang erneut ein subtropisches Meer nach Hasel vor und überflutete
weite Bereiche Mitteleuropas. Wie zahlreiche Schalentrümmer und Fossilien belegen
, lebte in diesem Meer eine reiche Tierwelt mit Ammoniten. Seeigeln und
Muscheln. Die Juraschichten werden vor allem aus kalkigen Sandsteinen und
teilweise fossilreichen Kalken gebildet. In Hasel findet man nur einige isolierte
Vorkommen dieser Gesteine im Gewann Kessel südöstlich von Hasel. Dieses Jurameer
ist das letzte Meer, das die Umgebung von Hasel überflutet hat: seit etwa 180
Millionen Jahren liegt Hasel auf dem Festland.

Ablagerungen der Kreide sind in Hasel und in weiten Bereichen Süddeutschlands
nicht erhalten. Da keine Sedimente überliefert sind, gibt es auch keine Fossi-

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