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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 30
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Im Laufe des Tertiärs wurde eine neue Entwicklung eingeleitet, die letztendlich
zu der Landschaft geführt hat. die wir heute kennen: Vor etwa 40 Millionen Jahren
begann der Oberrheingraben durch die Aufwölbung der Erdkruste im Bereich von
Vogesen und Schwarzwald einzubrechen. Durch die fortschreitende Anhebung der
beiden Mittelgebirge wurden die Decksedimente über dem kristallinen Grundgebirge
erodiert, abgetragen und über die großen Flüsse abtransportiert. Dabei sind
die Ablagerungen in umgekehrter Reihenfolge ihres Alters abgetragen worden: zuerst
wurden die Kalksteine des Jura erodiert, dann die Sedimente des Keupers, des
Muschelkalks, des Buntsandsteins und die Wüstensedimente des Perms. Infolge
weiterer Hebungen ist schließlich das kristalline Grundgebirge unter dem Rotliegend
freigelegt worden.

Durch den gemeinsamen Aufstieg von Schwarzwald und Vogesen entstand an
der Nahtstelle zwischen beiden heutigen Mittelgebirgen eine Zerrungs- oder Dehnungsfuge
in der Erdkruste, entlang der der Oberrheingraben eingebrochen ist.
Dieser Vorgang der Anhebung der kristallinen Grabenschultern und der gleichzeitigen
Einsenkuns der Grabenfülluns bildete schließlich die heutige Landschaft mit
den beiden Mittelgebirgen, die steil zu dem 40 km breiten, flachen Tal des Oberrheins
abfallen.

Das Klima war vor allem im älteren Tertiär immer noch viel wärmer als heute:
während des Eozäns (Abb. 1) vor 50 Millionen Jahren wuchsen Palmen in London
und Paris, und im Bereich der Grube Messel bei Darmstadt lebten Krokodile in
großen Waldseen und Urpferdchen in den dichten Dschungeln ausgedehnter subtropischer
Wälder (Abb. 7). Allerdings begannen die Temperaturen nach einem

Abb. 7: Im Eozän vor 40 Millionen Jahren gab es noch subtropische Wälder in Mitteleuropa. Obwohl
Sedimente in Hasel aus dieser Zeit nicht erhalten sind, kann aufgrund der Fossilfunde in der berühmten
Fossillagerstätte Messel bei Darmstadt vermutet werden, dass derartige Wälder auch die eozäne

Landoberfläche bei Hasel und Wehr bedeckten.

(Foto: H. Baier)

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