http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0102
Abb. 4: Der Isteiner Klotz um 1840. Tobbleson 's Upper Rhine. London (etwa 1840)
denen die Rebstöcke ganz voll hingen. Der Zug hielt nicht vor dem Dorfe Auggen
, weil er ein beschleunigter war. sondern erst bei dem Städtchen Schliengen.
Es dauerte nicht lange, so erblickten wir den ruhig dahinfließenden Rhein. Der
Eisenbahndamm zieht bei Rheinweiler und Bellingen längs des stolzen Stromes
hin36. Wir hatten große Freude, als wir diesen mächtigen Strom überblickten und
weiter hin über das Elsaß bis an den Kamm der Vogesen sehen konnten. Auf ein
Mahl fuhr ein langer Güterzug an uns vorbei. Der Zug. in dem wir saßen, fuhr sehr
schnell, was wir an den Felswänden bemerkten, an denen wir gleichsam vorüber
flogen: er wollte eben die versäumte Zeit wieder einholen. Plötzlich wurde es um
uns dunkle Nacht. ..Was ist das?" Allein ehe wir uns versahen, waren wir wieder
im Tageslicht. Ebenso schnell aber waren wir wieder im Dunkeln, aus dem wir
wieder alsobald an die Helle kamen. Dies wiederholte sich noch einmal. Wir waren
durch die drei Tunnel gefahren, die durch den Isteiner Klotz gebrochen sind,
der hier den Fluten des Rheins trotzig in den Weg steht. Auf diesem Felsvorsprung
ließ Prinz Eugen im spanischen Erbfolgekrieg eine schwebende Brücke über den
Rhein schlagen, auf der in der Nacht 6000 Reiter übersetzten. Im Süden des Isteiner
Klotzes ist eine Kapelle", in welcher St. Veit in einer Nische sitzt, die Leute
sagen, wahrscheinlich scherzhaft, er sitze auf dem ..Häfele". Am nördlichen Ende
des Isteiner Klotzes liegt Kleinkems. am südlichen dagegen Istein. Ein Pfiff! und
wir mußten aussteigen, denn wir waren in Efringen. Die Fuhrknechte warteten
schon am Bahnhof auf uns. und führten uns zum Gasthaus ..Ochsen*'. Als wir in
die Gaststube eintraten, waren die Tische schon mit Tassen bestellt. Wir wußten
100
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0102