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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 121
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0123
Leben und Wirken des Pietisten Karl Köllner

in Sitzenkirch

Wally Grether / Fred Wehrle
Einleitung

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Europa geprägt durch große Veränderungen
. Durch zahlreiche Kriege waren alte Staatengebilde zusammengebrochen, und
gleichzeitig entstanden wieder neue. Politische Veränderungen, der Beginn der
Industrialisierung und die damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Entwicklungen sind eng mit dieser Zeit verbunden. Der damals sich mächtig
entwickelnde Weltverkehr hatte den Gesichtskreis erweitert, die politisch freiheitlichen
Ideen schufen eine neue geistige Atmosphäre: man schwärmte von Menschenrechten
und freiheitlichen Gedanken. Dazu gehörte auch die Abschaffung
der Leibeigenschaft in unserer Gegend.

Auch im Geistesleben und in den Naturwissenschaften trat eine Änderung ein.
Der Staat als säkulares Gebilde griff verstärkt in das geistige Leben ein. die Kirche
war den Landesherren völlig untergeordnet. Als die theologischen und geistlichen
Verwirrungen und die Leiden der evangelischen Kirche für die gläubigen Menschen
unerträglich wurden und sie die Hoffnung auf Besserung der Verhältnisse
verließ, wanderten Tausende rechtschaffener Leute aus und gingen so dem Land
verloren. Sie hofften, in der Fremde (Rußland. Amerika) so Kirche leben zu können
, wie diese nach ihrer Erkenntnis sein sollte. Der Pietismus hatte in Deutschland
schon über Jahrhunderte hinweg Bedeutung, und der eigentliche Mutterschoß
dieser Gemeinschaft war die ..Deutsche Christentumsgesellschaft'*. König Wilhelm
von Württemberg, oberster Herr seiner Landeskirche, war weitblickend genug,
um die Richtigkeit solcher Einrichtungen gutzuheißen, und erteilte am 22. August
1819 der bürgerlich religiösen Gemeinde Korntal und der Tochtergemeinde
Wilhelmsdorf ein Privilegium mit beachtlichen Sonderrechten. Diese Gemeinden
wirkten sich segensreich für die Kirche und das ganze Land aus. Die Hauptforderungen
waren: ..Leben im frommen Wandel. Bezeugungen des Glaubens durch die
Tat. Gott als Schöpfer, der die Menschen zum Mitarbeiter an der Schöpfung beruft,
mit dem nötigen Grundwissen über sich, über die Welt und den ganzen Kosmos".
Die Betonung der christlichen Praxis führte u.a. zur Bibelverbreitung und zum
Ausbau von Jugenderziehung und -fürsorge. Es entstanden soziale Einrichtungen
wie Armenschulen. Waisenhäuser und Kinderkrankenhäuser.

Da die Stadt Basel in mehrfacher Beziehung den Mittelpunkt christlicher Tätigkeiten
im süddeutschen und Schweizer Raum bildete, und wo nicht nur die reichsten
Hilfsquellen zusammenflössen, sondern auch Unternehmen die günstigsten
Entfaltungen genossen, wuchs ein Werk aus dem anderen heraus.

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