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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 22
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0024
Die Rathausfassade in Richtung Marktplatz war bis 1772 mit Fresken bemalt.1"
..Den Hauptbestandteil dieser Malerei bildeten zwei unter den Fenstern sich hinziehende
breite Friese mit bildlichen Darstellungen, die alle zu der Thätigkeit des
Richters in Beziehung standen.

Abb. 8: Zeichnung der Fresken am Rathaus
: Gerkhtsszene

So stellte die erste eine Gerichtssitzung dar: in einem Halbkreise sitzen der
Stadtvogt mit dem Gerichtsstab in der Hand und die sieben Richter. (...) Der Vogt
ist blind, und die Richter sind ohne Hände."1S Eine Spruchtafel daneben erläutert
diese seltsame Darstellung:

„Warumb sie aber sitzen all".

Darumb dass jeder Richter sali

Tapfer sein und Herzen deicht (unbestechlich)

Und sich nicht lassen bewegen leicht.

Warumb haben sie denn keine Händ.

Daß sie nit nemben Gab und Pfand

Und dass sie mit Geschenk und Miet

Sich lassen biegen und wenden nit.

Der Oberst aber der ist blind.

dass er allein soll hören gschwind.

Ohn Anschauung der Persohn

das Werk heut thu vollstrecken schon."19

Das zweite Bild war die Darstellung von Salomons Urteil, ein drittes stellte eine
Hinrichtung dar, das vierte eine Sitzung des römischen Senats.

Folgt man Rudolf Hugard. so wurden die oben beschriebenen Fresken im Jahre
1772 abgeschlagen. Heute ist im Stadtarchiv noch eine farbige Zeichnung von ihnen
überliefert, die der Staufener Kupferstecher Johann Baptist Haas (1732-1791)
im Jahre 1772 - wohl noch vor ihrer Entfernung - anfertigte.20

In den folgenden Jahren muss das Rathaus auch durch unterschiedlichste Fremdnutzungen
immer baufälliger geworden sein. Bis zur Errichtung des Kapuziner-

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