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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 72
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0074
Die Geschichte des „Badwirtshauses"
(Gasthaus zum Bären-Bad)
und seiner Heilquelle in Grunern

Gerd Köpfer

Kurz einige Worte zur Geschichte der Bäder im Breisgau. Bekannt in unserem
Raum sind heute diejenigen in Krozingen. Bellingen und das „Eugen-Keidel-Bad"
in Freiburg - und vor allem aber das Römerbad in Badenweiler.

Kaum bekannt hingegen ist, dass es in unserer Gegend, also im Breisgau, in
vielen Orten früher eine ganze Reihe von Bädern gab. Man konnte fast von einer
Bäderlandschaft sprechen.

Unter diesen war eines der bekanntesten das Bad in Grunern. Im Gegensatz zu
den heute in entsprechender Tiefe erbohrten Heilwässern hatten die alten Bäder
nur oberirdische Quellenaustritte und das Wasser musste aufgeheizt werden.

Wann die Quelle entdeckt und nutzbar gemacht wurde, ist nicht bekannt. Mone
schreibt in seiner „Urgeschichte des badischen Landes" (herausgegeben 1845)
über die Römerstraßen in unserer Gegend und er leitet daraus ab, dass die Bäder
in Grunern und Sulzburg ebenfalls wie Badenweiler von den Römern genutzt wurden
, und zwar hauptsächlich von Breisach aus.

Mone und auch Bader schreiben von einem „römischen Steinweg" in das Münstertal
. Dies wird in neuester Zeit dadurch bestätigt, dass vor wenigen Jahren eine
große römische Siedlung oberhalb von Grunern entdeckt wurde. Lassen wir nun
den Grunerner Chronisten von 1881 sprechen: „Aus dem gesagten, namentlich
aus dem lebhaften Straßenverkehr in unserer Heimat ergibt sich, dass es wohl
keineswegs zu abenteuerlich klingt, wenn wir annehmen, dass das Bad in Grunern
von den Römern - die ja überall wo sie hinkamen für Bäder förmlich schwärmten
- gegründet worden ist" (Paulin Köpfer).

Soweit diese sicher nicht von der Hand zu weisenden Vermutungen. Nun aber
zum „Badwirtshaus", so der allgemeine Sprachgebrauch bis Mitte des 20. Jh. 1738
erwarb das Kloster St. Blasien, oder auch das „fürstliche Stift" genannt, die Herrschaft
Staufen und damit auch Grunern von Kaiser Karl VI. für 260 000 Gulden
als freies Lehen. Und nun beginnt ein interessanter - mit vielen Urkunden und
Schriften - belegter Abschnitt des „Badhauses". Viele der Äbte jener Zeit hatten
bekanntlich auch handfeste wirtschaftliche Interessen. Man kann sich gut vorstellen
, dass der damalige Abt Franziskus im Hinblick auf das florierende Badenweiler
etwas Ähnliches zu schaffen gedachte. Also erwarb er kurzerhand das Anwesen im
Jahr 1740 von einigen Staufener Bürgern und ließ die alten Gebäude abreißen. An
seiner Stelle wurde ein neuer Bau errichtet, der mit seinem Mansardendach und
seiner schönen Gliederung heute noch eine Zierde des Dorfes bildet.

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