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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 84
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0086
Ein Schiffsunglück auf dem Rhein bei Neuenburg

im Weinmonat 1637

Ursula Huggle

Abb. 1

Selten werden so schön kolorierte und detailgenaue Karten überliefert wie die
hier abgebildete von 1637. Sie zeigt einen Teil des Rheins zwischen Steinenstadt
(am rechten oberen Bildrand) und Neuenburg (am linken oberen Bildrand) und am
unteren Bildrand, auf rechtsrheinischer Seite, das Städtchen Ottmarsheim (siehe
auch Abb. 5). Dazwischen viele bewaldete Rheininseln, ein bemanntes Boot und
Leute im Wasser. Ein Schiffsunglück war offenbar der Hintergrund dieser Zeichnung
, die sich im Staatsarchiv von Basel befindet. Nachforschungen ergaben, dass
dazu auch Dokumente vorlagen, aus denen sich der Hergang rekonstruieren ließ.1'
Eigentlicher undt gantz warhaffter bericht. wie eß mit der Verdingung deß hirxor
stehenden undt im abrüß verzeichnenden Schiffs Unglickh hergangen ... beginnt
der Bericht des Schiffsführers Rudolf Böbelin. der sich damit offensichtlich rechtfertigen
wollte. Bei dem Unglück konnten sich zwar alle Schiffsleute und Mitreisenden
retten, sämtliche Güter und Waren gingen jedoch verloren.

Der Unfall ereignete sich während des 30jährigen Kriegs, als die Schweden hier
hausten und die Franzosen bereits in den Krieg eingetreten waren. Schlimmes hatte
die Bevölkerung am Oberrhein bereits erlebt: eine pestartige Seuche hatte 1633/
34 die Bevölkerung dezimiert, danach starben viele Hungers, weil sowohl die
schwedischen als auch die kaiserlichen Soldaten sämtliche Vorräte aeraubt hatten.2'
Besonders schlimm stand es um Breisach, das von dem in schwedischen Diensten
stehenden Bernhard von Weimar bedrängt wurde. Er ließ sogar den Rhein durch

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