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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 91
(PDF, 28 MB)
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Was ist das Markgräflerland?

Ein historischer Kurzbericht
Markus Kutter

Der folgende Artikel hat - nach Aussage des Verfassers - den Zweck, den Leser
oder die Leserin mit dem historischen Begriff „Markgrafschaft" bzw. „Markgräflerland
" auf lockere Weise vertraut zu machen.

(Anmerkung der Redaktion)

Es hört sich traditionsbewusst, vielleicht sogar etwas altvaterisch an, wenn in
der Basler Gegend und ihrem süddeutschen Vorland vom „Markgräflerland" die
Rede ist. Welche Gegend ist damit gemeint, wo fängt es an, wo hört es auf? Dabei
ist diese Bezeichnung vermutlich kaum 100 Jahre alt, vorher sprach man von der
„Oberen Markgrafschaft" oder - so Johann Peter Hebel in einem Brief - einfach
vom „Oberland". Damit meinte man das zwischen Freiburg und Basel gelegene
Territorium der Markgrafen von Baden-Durlach. Dieses bestand aus einem nördlichen
Teil mit Emmendingen und dem Kaiserstuhl und einem südlichen Teil mit
den Herrschaften Rötteln, Sausenberg und Badenweiler. Die untere Markgrafschaft
dagegen war das Gebiet um Durlach (später Karlsruhe) und Pforzheim, und nachweisbar
herrschten während vieler Jahrzehnte Markgrafen über das ganze Gebiet.

Doch was ist ein Markgraf? Er ist, zurückgehend auf die Zeit Karls des Großen,
ein mit gräflichen Befugnissen ausgestatteter militärischer Befehlshaber in einer
an den Rand des Reiches vorgeschobenen Provinz, eben in einer Grenzmark. Allerdings
war die Gegend zwischen Basel und Freiburg dem Oberrhein entlang zu
karolingischen Zeiten alles andere als eine Grenzmark, gehörte eher zum Herzen
des noch nicht aufgeteilten Reiches. Also hat der Titel dieses Markgrafen vermutlich
einen anderen Ursprung. Da stoßen wir auf das Adelsgeschlecht der Zähringer
, die im 10. Jahrhundert als Grafen des Breisgaus in Erscheinung treten. Graf
Berthold L war vorübergehend Herzog von Kärnten und bekam als solcher den
Titel eines Markgrafen von Verona. Im Mannesstamm starben die Zähringer 1218
aus; vorher, das heißt 1078, hatte sich eine Nebenlinie abgespaltet, die den markgräflichen
Titel weiterführte. Von dieser neuen Linie trennten sich 1190 noch einmal
die Markgrafen von Hachberg (oder Hochberg) ab, die 1250 die Stadt Baden
und die Gegend um Pforzheim erwarben.

Erbgänge und Vermächtnisse

Historisch merkwürdig ist es, dass die Markgrafschaft am Oberrhein nicht mit
Waffengewalt zusammengeführt und befestigt wurde, sondern dass sie auffallend

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