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Die Köhlerei - einst ein wichtiger Erwerbszweig
Fred Wehrle
Die Köhlerei war für die Bewohner des hinteren Kandertales über viele Jahrhunderte
ein sehr wichtiger Erwerbszweig. Die waldreiche Gegend bot reichlich Gelegenheit
, die Eisenwerke in Kandern und Oberweiler mit Holzkohle zu beliefern.
Ganze Berufszweige beschäftigten sich mit dieser Arbeit. So gab es Holzmeister.
Holzknechte, Kohlmeister. Kohlknechte, Kohlmesser und Kohlführer. Auch die
Weidgesellen und der Förster hatten genügend Arbeit. Noch heute zeugen viele
aufgelassene ehemalige Kohlmeiler in der Gegend um Blauen und Gleichen von
dieser Tätigkeit. Schon in den Jahren 1517 und 1591 regelten Landesordnungen
der Landgrafschaft Sausenberg und Herrschaft Rötteln das Leben und Arbeiten
im Wald. In der Waldordnung von 1591 wird darauf hingewiesen, dass durch das
unordentliche Kohlen nicht allein die Wälder „höchst verderbt" werden, sondern
auch die Untertanen auf dem Wald dadurch viele Nachteile hätten. So wird das
Kohlen zwar weiter erlaubt, doch wird eine geordnete Nutzung und Abrodung
angemahnt. Erklärt ist in der Urkunde auch, dass z.B. die Wagner gutes Holz zum
Arbeiten brauchten. Der Forstmeister weist die Plätze und Bezirke einem jeden
Köhler zum Verkohlen zu. Dieser soll sich verpflichten, den bewilligten Platz ordentlich
und in gebührender Zeit zu hauen, transportieren und zum besten Nutzen
Abb. 1: Blick von Kandern ins waldreiche hintere Kandertal. 1910
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