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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 2.2006
Seite: 21
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wesen sein muss. denn im Grundriss wird der „Alte Stock" bereits als ..Altes Ruiniertes
Gemaur und Fundamenter" bezeichnet. Auch das Ballhaus ist nun ruiniert,
allerdings erfahren wir seine Dimensionen. Es war „Lang im Licht 87 1/2 Schue"
und „Breit 32 Schue". Im Marstallbau erkennen wir die Disposition der Räume
im ersten Obergeschoss. im Küchen- oder Saalbau die Treppenanlage. Der Aufriss
zeigt die Schlossanlage von der Hauptstraße mit Saal- und Küchenbau. im Hintergrund
der Marstallbau mit einem Treppengiebel an der Westseite, rechts die Kirche
. Östlich der Kirche bietet ein großes Rundbogentor Zugang zum Schlosshof.
Daneben ist das kleine Wachtstüblein mit einem Pultdach an die Mauer gelehnt.

Zusammenfassend lässt das Studium der Planunterlagen, die zum Schloss vorhanden
sind, folgenden Schluss zu: bevor die Schlossanlage im Dreißigjährigen
Krieg schwer beschädigt worden war und in den folgenden Erbfolgekriegen
abermals starke Zerstörungen über sich ergehen lassen musste. erlebte sie nach
den großzügigen Ausbauten durch Markgraf Georg Friedrich eine kurze, wenige
Jahrzehnte dauernde Blüte. Wie wir gesehen haben, handelte es sich bei dem Sulzburger
Schloss vor seiner Zerstörung um einen vielfältig gruppierten Komplex, der
in der Gegend bezüglich Größe und Aufwand seinesgleichen suchte. Kaum etwas
ist von der Ausstattung auf uns gekommen. Lediglich das Standbild eines „Wilden
Mannes" am Ostflügel der Anlage sowie ein qualitätvoller Brunnen, der sich heute
im Landesmuseum in Karlsruhe befindet, künden noch heute von dem einstigen
Glanz der Sulzburger Residenz im frühen 17. Jahrhundert.

Die Zerstörung

Zur Frage, wann das Sulzburger Schloss erstmals stark beschädigt wurde, gibt
ein Bericht der Verwaltung Sulzburg 1748 Auskunft. Es war seinerzeit wichtig,
herauszufinden bzw. zu belegen, dass die Baulichkeiten nicht durch Vernachlässigung
in den ruinösen Zustand gekommen waren, sondern durch kriegerische Einflüsse
. Nur dann nämlich stand der badischen Herrschaft zu, sich ausnahmsweise
auch in Heitersheimer Waldungen im Sulzbachtal mit Holz für einen Wiederaufbau
zu versorgen. Daher wurden Berichte alter Sulzburger Bürger eingeholt, die
die Zerstörungsursache beleuchten sollten.

„Ob der Ruin deß fürstl. Schloßes zu Sulzburg von dem alten, französischen
Brand herrühre oder ob solches Gebäude alters halben in die dermalige baufällige
Umstände gerathen habe auf das unterm 30ten Aug. an mich erlaßene Decret.
so gleich bey alten Leyten Erkundigung eingezogen, und von Jacob Stoll 84 und
Martin Bürgin 85 Jahr alt. beyden Bürgern allhier. die Nachricht erhalten, sie
hätten von ihren Eltern gehört, dass dieses Schloss, in dem Schwedischen Krieg,
abgebrant worden,...".

In dem gleichen Bericht ist auch die Episode überliefert wie die Schlossanlage

mutwillig in Brand gesetzt wurde, und was mit dem Brandstifter geschah......und

meldet Bürgin noch diesen Umstand dabey. es habe sein Großvater, der 105 Jahr

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