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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 2.2006
Seite: 117
(PDF, 30 MB)
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Abb. 3: Der Palast des Herzoos Herkules III. in Modena

Carrara innehatte. Dieses Herzogtum grenzte an die Toskana und endete vor den
Toren der heutigen Partnergemeinde von Grenzach-Wyhlen, Pietrasanta. Bereits
als Dreijährige war sie mit dem dritten Sohn Maria Theresias. Erzherzog Leopold,
vermählt worden. Da dieser jedoch unerwartet die Nachfolge in der Toskana antreten
musste, fiel er als Ehemann aus. So trat eben der nächste Bruder. Erzherzog
Ferdinand, an seine Stelle. Das sei ja nur ein Wechsel des Vornamens, so wurde
dieser Handel kommentiert. Da Maria Beatrix das einzige Kind von Herkules war
und weitere Kinder nicht zu erwarten waren, stand Ferdinand bereits bei seiner
Hochzeit als Erbe fest. Somit war für Österreich eine Brücke von der habsburgi-
schen Lombardei in die ebenfalls zu Österreich gehörende Toskana gebaut. Doch
die Blütenträume der Habsburger zerplatzten, als Napoleon Oberitalien betrat
und dort die Herrschaftsverhältnisse umkrempelte. Modena wurde aufgelöst und
1797 mit der Lombardei zur Cisalpinischen Republik zusammengeschlossen. Der
Frieden von Campo Formio (1797) besiegelte das Ende des Herzogtums, stellte
aber als Ersatz den vorderösterreichischen Breisgau in Aussicht. Aber Herkules
war nicht bereit, diesem Handel zuzustimmen, hatte doch sein altes Herzogtum
380 000 Seelen und erbrachte jährlich 1260 000 Gulden, während der Breisgau
mit seinen 150 000 Seelen nur 123 663 Gulden an Einkünften einbrachte. Vergessen
hatte man außerdem eine Entschädigung für Carrara und Massa. Gebiete, die
1790 an Maria Beatrix nach dem Tod ihrer Mutter gefallen waren. Auch nach dem
Zweiten Koalitionskrieg, der Freiburg wieder eine französische Besatzung brachte
, weigerte sich Herkules, den Breisgau als Ersatz für sein verlorenes Staatsgebiet
anzunehmen, obwohl der Frieden von Luneville (1801) die Abtretung des Breisgaus
erneut bestätigt hatte. Die Abtrennung des linksrheinischen Fricktals an die
Eidgenossenschaft trug ein Übriges dazu bei. dass Herkules weiterhin kein Interesse
zeigte. In Freiburg verbreitete sich das Gerücht, auch der Breisgau werde an die
Schweiz abgetreten. Davon ist nie ernsthaft die Rede gewesen, aber es bildete sich

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