Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 2.2006
Seite: 165
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0167
..und so emas ist des Lesens zweimal wen1'

Martin Stadler wurde mit dem
Johann Peter Hebel-Literaturpreis 2006 des
Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet

Elmar Vogt

Was Literatur sein soll, steht nicht ein für alle Mal fest, es ändert sich mit den Methoden
und Stimmungen. Die Literatur möge das Leben spiegeln, das des Lesers wie
das des Verfassers, damit beide einander näher kämen.

Der Johann Peter Hebel-Literaturpreis des Landes Baden-Württemberg kann zum
einen an Schriftstellerinnen und Schriftsteller verliehen werden, die durch ihr literarisches
Werk dem alemannischen Sprachraum oder Johann Peter Hebel verbunden
sind. Zum anderen können ihn Übersetzer. Essayisten. Medienschaffende und Wissenschaftler
erhalten, die sich um die Pflege von Hebels Werk oder um die Literatur
des alemannischen Sprachraums verdient gemacht haben. Beim Festakt zum Hebelfest
am 10. Mai 2006 überreichte der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft
. Forschung und Kunst. Michael Sieber. den mit 10 000 Euro dotierten Preis an
den Schweizer Schriftsteller Martin Stadler aus Schattdorf im Kanton Uri.

„Martin Stadler gehört seit rund 30 Jahren zu den wichtigsten und markantesten
Exponenten der Schweizer Literaturszene. In vielfältigen literarischen Formen hat
er sich in authentischer Weise mit der Geschichte und Gegenwart, mit der Gesellschaft
und Gedankenwelt seiner zentralschweizerischen Heimat kritisch auseinandergesetzt
. Mit dem Blick eines natur- wie gesellschaftswissenschaftlich geschulten
Chronisten stellte er die Frage nach Heimat in einer globalisierten Welt. Wie
Johann Peter Hebel ist Martin Stadler ein leidenschaftlicher Anwalt seiner Heimat
mit einem wachen und kritischen Gegenwartsblick'*, resümierte Staatssekretär Michael
Sieber in seiner Ansprache zur Verleihung des Literaturpreises und zitierte
Christian Morgenstern: „Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat.
sondern wo man verstanden wird".

„Es ist ein recht schmales Gebiet, in dem sich die Figuren Martin Stadlers bewegen
, eine Welt, die kreuz und quer kaum mehr an Kilometern umspannt, als
die heute aus Freiburg und Basel herbeigekommenen Gäste an Wegstrecke ins
Wiesental zurücklegen mussten. Aber gerade dieser so eng gefasste Erzählraum
ist so auch durchzogen von großen, geschichtlichen Fragen. Da sind eingesessene
Familien und mächtige Herren, die sich bewusst allem Neuen verweigern, da sind
andererseits Lebensweisen und Berufe, die bei der trotzdem einziehenden Moderne
dann nicht mehr mithalten können. [...].

Anders als zu Hebels Zeiten und doch vergleichbar schwer ist es wohl heute.
Heimatverbundenheit und Schriftstellerei zu verbinden, ohne an einer der beiden

165


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0167