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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 2.2006
Seite: 171
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0173
Landesführungen eingeschoben, welche die Küche und den Wein schildern, über die Bäderkultur
und ihre Tradition berichten, über die alemannische Sprache der Einheimischen,
über Naturschutzgebiete mit ihren seltenen Tieren und Pflanzen, über die Veränderungen
des Rheinstroms, die Nachwirkungen der Römerzeit mit ihren erhaltenen Denkmälern, über
Sinn und Charakter der Volksfeste und besonders der alemannischen Fasnacht, und immer
wieder halten die Autoren es mit dem Wein, vor allem dem Gutedel, dessen Einführung
durch den Markgrafen und späteren Großherzog Karl Friedrich mehrfach erzählt wird.
Aber auch die „höhere Kultur'* hat in diesem Mosaik der Beschreibungen und Würdigungen
ihren Platz: Die Literatur von Johann Peter Hebel über Anton Tschechow bis zu Peter
Hüchel. Die Bildende Kunst von Hermann Daur. dem Schüler und Freund Hans Thomas
und erstem Maler des Markgräflerlandes. über Adolf Strübe und Emil Bizer bis Bernd Völk-
le. Die Musik wird vergegenwärtigt in der einzigartigen Sammlung historischer Tasteninstrumente
im Schloss von Bad Krozingen. Natürlich ist bei alldem Vollständigkeit nicht
möglich, doch auf weiterführende Literatur wird hingewiesen. Kurzum: ein gelungenes
Buch, lebendig vom Layout bis zum Wechsel in den Darstellungen zwischen Beschreibung
und übergreifenden Informationen, von guter Lesbarkeit und Anschaulichkeit, umfassend
und zuverlässig, dazu strapazierfähig im Gebrauch. Hans H. Hofstätter

Werner Meyer
Da verfiele Basel überall
Das Basler Erdbeben von 1356
Mit einem geologischen Beitrag von Hans Peter Laubscher
(184. Neujahrsblatt. Herausgegeben von der Gesellschaft für das
Gute und Gemeinnützige Basel)
Basel (Schwabe Verlag) 2006. 230 Seiten, 68 Abbildungen
Broschur 24,50 Euro, 35 CHF ISBN 3.7865-2196-7"

Am 18. Oktober 1356 erschütterten gegen 18 Uhr heftige Erdstöße die Stadt Basel und die
weitere Umgebung, viele Menschen flohen ins Freie. Nach neuen kleineren Stößen folgte in
der Nacht das Hauptbeben. Zinnen. Türme und die Giebel höherer Steinbauten stürzten ein.
Während der Nachbeben brachen aus den vielen offenen Feuerstellen Brände aus. die noch
tagelang wüteten. - Im Oktober 2006 werden 650 Jahre seit diesem stärksten Beben nördlich
der Alpen vergangen sein. Nicht nur im Bewusstsein der Basler. sondern auch der Nachbarn
diesseits und jenseits heutiger Grenzen hat das Basler Erdbeben von 1356 einen festen Platz.
Rechtzeitig zum Beginn des laufenden Gedenkjahres hat der Basler Mediävist Werner
Meyer ein umfassendes, sicher für längere Zeit grundlegendes Werk über das Ereignis und
seine Auswirkungen veröffentlicht. Meyer stützt sich auf eine jahrzehntelange Sammlung
und Sichtung der Schriftquellen, er zieht aber auch neuere Befunde der Archäologie und
Bauuntersuchungen aus der gesamten Schadenszone heran. Mit nüchterner, kritischer Methode
und mit bemerkenswertem Scharfsinn grenzt der Verfasser die Menschenverluste und
die Sachschäden in der Stadt entgegen verbreiteten Übertreibungen ein. Wie vom ..Burgen-
Meyer" nicht anders zu erwarten, zieht er auch die Schäden an Burgen und Siedlungen in
der Region ausführlich in Betracht. Er zeigt dabei eine innere und eine äußere Schadenszone
auf, die dazu vorgelegte Kartenskizze (S. 67) kann ein Ausgangspunkt für die weitere
Forschung am Oberrhein und in der Nordwestschweiz sein.

Mehr als in früheren Darstellungen richtet sich dann das Augenmerk auf den Wiederaufbau.
Nach dem Tod von vermutlich höchstens 100 Mitbewohnern überstanden die meisten Städter

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