Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 10
(PDF, 28 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0012
Zur Wiederherstellung eines römischen
Gebäudefundaments auf dem Dinkelberg
(Nollingen, Stadt Rheinfelden)

Gerhard Fingerlin

In römischer Zeit (1.-3. Jh. nach Chr.) war die Hochfläche des Dinkelbergs nur
spärlich besiedelt, im Gegensatz zu den umgebenden Tallandschaften, vor allem
dem Hochrheintal. Dort gab es große, luxuriös ausgestattete Villen (Grenzach.
Herten) und zahlreiche Gutshöfe inmitten ihrer intensiv bewirtschafteten Ländereien
, jede ..villa rustica" eine Ansammlung mehrerer Gebäude, die verschiedenen
Zwecken dienten: dem Leben nach römischer Art (Wohnhaus. Bad), den religiösen
Bedürfnissen (Tempel) und schließlich den wirtschaftlichen Erfordernissen (Werkstätten
. Speicher. Stallungen). Demgegenüber bieten die Siedlungsplätze auf dem
Dinkelberg ein recht bescheidenes Bild. Soweit erforscht, bestanden die Höfe nur
aus jeweils einem Gebäude, woran sich die schlechteren ökonomischen Bedingungen
und ein geringerer Wohlstand der Bewohner ablesen lassen. Ein gutes Beispiel
für diese Verhältnisse liefert das restaurierte Gebäude beim ..Salzbrünnele*'.
Es ist der einzige Steinbau an dieser Stelle. Vielleicht gehörten noch kleinere Holzbauten
(Schuppen. Ställe) dazu, die aber bisher nicht nachgewiesen sind.

Noch im 19. Jahrhundert standen hier ziemlich hohe Mauerreste, bis man sie
abbrach und die Steine zum Waldwegebau verwendete. Die Erinnerung daran
war 1931 Anlass zu einer Ausgrabung durch Friedrich Kuhn aus Lörrach, bei der
die Mauern freigelegt, die Innenräume aber nur teilweise untersucht wurden. Die
anschließende Restaurierung wurde damals mit Unterstützung des Schwarzwaldvereins
durchgeführt, der die Anlage auch in seine Wanderkarten aufnahm. Krieg
und Nachkriegszeit verhinderten aber eine regelmäßige Pflege, und danach war
die Zerstörung so weit fortgeschritten, dass eine Wiederherstellung nur noch mit
großem Aufwand möglich war. Außerdem musste auch die nicht abgeschlossene
Grabung im Innenraum zu Ende geführt werden. So dauerte es noch einige Zeit,
bevor das Landesdenkmalamt zusammen mit der archäologischen Arbeitsgruppe
des Vereins für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen diese Aufgabe in Angriff nehmen
konnte (1989).

Die Grabungen bestätigten im wesentlichen den schon bekannten Grundriss.
brachten aber noch zusätzliche Hinweise auf die Nutzung des Gebäudes und eine
Vermehrung des Fundbestandes. Der abschließende Wiederaufbau der Grundmauern
(die Originalsubstanz war nicht mehr zu retten) und die Neugestaltung der
Anlage wurden 1995/1996 gemeinsam von der Stadt Rheinfelden. der archäologischen
Arbeitsgruppe Grenzach-Wyhlen und vor allem von der Ortsgruppe Rheinfelden
des Schwarzwaldvereins durchgeführt, die damit an die Vereinstradition an
dieser Stelle anknüpfte.

10


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0012