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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 49
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0051
Kraftübertragungswerke Rheinfelden -
Das älteste Flusskraftwerk Europas

Wolfgang Bocks

Seit Ende der 1990er Jahre hat sich der Strommarkt in Deutschland und auch
beidseits des Hochrheins einschneidend verändert. Unter dem Druck der von der
EU in die Wege geleiteten Liberalisierung begann ab 1998 eine Neuordnung mit
zahlreichen Fusionen und Übernahmen, so dass viele vertraute Namen von regionalen
Stromanbietern verschwunden sind. Zu ihnen zählen auch die „Kraftübertragungswerke
Rheinfelden AG", mit denen die Geschichte der großtechnischen
Übertrasuns von Strom durch Überlandzentralen besann. Nach einem Rückblick
auf die Anfänge des Kraftwerkes, die eng verbunden sind mit der Entstehung der
Großindustrie am Hochrhein und auch der Stadt Rheinfelden. die beim Bau des
Werkes um 1895 noch gar nicht existierte, folgt zum Schluss noch ein Ausblick
auf den bereits begonnenen Ausbau des neuen Rheinkraftwerks.

Wer die romantische Landschaft des Hochrheins mit der Zähringerstadt Rheinfelden
. ihrer Holzbrücke und dem wild tosenden Rhein um 1890 betrachtet hat.
hätte sich kaum vorstellen können, dass hier ein Jahrzehnt später eines der europäischen
»High-Tech-Zentren« entstehen würde.

Und doch waren es gerade die ungebundenen Kräfte des Rheins, die schon frühzeitig
den Pioniergeist von Ingenieuren angeregt haben.

Dem Gründungsdatum der Kraftübertragungswerke Rheinfelden. das das Signal
für die Elektrifizierung und Industrialisierung des Hochrheins setzte, ging eine
über 20 Jahre währende Phase voraus, in der immer w ieder Versuche unternommen
wurden, die Stromschnellen des »Gwild« in Energie umzuwandeln.

Das erste Konzessionsgesuch wurde von dem aus Warschau stammenden, erst 18
Jahre alten Ingenieur Georg v. Struve im Jahre 1873 eingereicht. Er war der Neffe
des badischen Revolutionärs Gustav Struve und des Besitzers des Rhein-Solbades
in Rheinfelden. Heinrich v. Struve. Nach seinen Plänen sollte auf der Schweizer
Seite ein Maschinenhaus mit sechs Turbinen mechanische Kraft in Form von 1000
PS gewinnen und mittels Drahtseiltransmissionen über Pfeiler mit Seilscheiben ins
Fricktal. in beide Basel und über den Rhein ins Großherzogtum Baden transportieren
. 1875 wurde die Konzession um weitere zwei Jahre verlängert.

An der Spitze der Finanzierungsgesellschaft standen der spätere Schweizer Botschafter
in Washington. Emil Frey aus Arlesheim, und sein Schwiegervater. Oberst
Kloss. Dieses erste Projekt scheiterte. Frey gab aber die Hoffnung nicht auf. Er
übernahm, als Struve 1876 starb, den Konzessionsvertrag und ließ ihn 1883 verlängern
.

Ende 1887 erhielt das Vorhaben eine Wende, als die drei Schweizer Firmen Oli-
vier Zschokke in Aarau. Escher & Wyss in Zürich und die Maschinenfabrik Oer-

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