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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 66
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0068
Abb. 3: Nollinger Rathaus um 1910

Postkartensammlung Stadtarchiv Rheinfelden (Baden)

Mit dem Abwandern der Bauern in die Fabriken verstärkte sich in den umliegenden
Dörfern die Tendenz zu Klein- und Kleinstbetrieben. Schon vor der Indus-
trieansiedlung überwogen in Nollingen die kleinen bäuerlichen Anwesen mit einer
Betriebsfläche von weniger als 2.5 Hektar. Durch den Zuverdienst war es den Bauern
aber nun möglich, ihre Höfe in einem sehr guten Zustand und einer sicheren finanziellen
Lage zu halten. Düngemittel und Maschinen konnten jetzt angeschafft
werden. Wie wichtig das zusätzliche Einkommen aus den Fabriken für die Landwirte
war. wird besonders deutlich bei einem Blick auf die Lohnverhältnisse. Der
durchschnittliche Tageslohn eines Fabrikarbeiters betrug im Jahre 1903 etwa 3.20
Mark, während ein Knecht mit fünf Mark in der Woche plus freie Verköstigung
auskommen musste. Und im Gegensatz zu den Löhnen in der Landwirtschaft waren
die Fabriklöhne sogar noch im Steigen begriffen.18

Andererseits gereichte es den Nebenerwerbsbauern zum Vorteil, wenn sie im
Falle einer Krise in der Industrie auf Gewinne oder Erzeugnisse aus ihrer Landwirtschaft
zurückgreifen konnten.

Mit Entstehung des Industrieortes Badisch Rheinfelden hatten sich für die alteingesessene
Bauernbevölkerung aber nicht nur neue Arbeitsplatzmöglichkeiten
aufsetan. sondern auch ein bedeutender Absatzmarkt für ihre landwirtschaftlichen
Produkte.

Vor allem an Fleisch. Milch. Molkereierzeugnissen und Eiern herrschte in der Ar-
beiterbevölkeruna Badisch Rheinfeldens ein großer Bedarf. Die Landwirte der Um-
gebung trugen dieser Nachfrage Rechnung, indem sie den Schwerpunkt stärker auf
die Viehhaltung als auf den Ackerbau lesten. Äcker wurden zunehmend in Wiesen

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