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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 69
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0071
Eine Stadt wie aus dem Boden gestampft

Auf der Gemarkung zweier Dörfer entsteht eine neue aufstrebende

Industriegemeinde

Elmar Döbele

Das heutige Stadtgebiet von Rheinfelden Baden war noch 1890 ein völlig unberührtes
Terrain. Vom Rhein bis zum Dinkelbergrand finden wir Wiesen. Äcker.
Obstbäume. Reben und die Dörfer Nollingen. Warmbach. Karsau sowie eine Zollstation
beim Rheinübergang und einige wenige Häuser. Am 4. Februar 1856 wurde
die 32 km lange Strecke Basel-Säckingen für den Eisenbahnverkehr eröffnet. Um
den Bade- und Kurgästen von Rheinfelden Schweiz die Möglichkeit zu geben, mit
badischen Zügen anzureisen, wurde auf freiem Feld ein kleiner Bahnhof gebaut,
der den Namen „Bei Rheinfelden" erhielt.1

Zu dieser Zeit hat noch niemand von der späteren Muttergemeinde Nollingen ahnen
können, dass innerhalb weniger Jahre sich eine Entwicklung anbahnen könnte, die in
fast allen Bereichen das Gesicht und die Struktur der Gemeinde verändern würde.

Ausgangspunkt war die am 31. Oktober 1894 in Berlin gegründete und am
24. Dezember 1894 eingetragene Aktiengesellschaft unter der Bezeichnung ..Kraftübertragungswerke
Rheinfelden AG".

Die Idee war. die Kraft des Wassers in elektrische Eneraie umzuwandeln und
weiterzuleiten. Dieses europäische Pilotprojekt bedurfte treibender und führender
Köpfe. Ingenieur Otto Intze von der TH Aachen konzipierte den Zschokke Entwurf
und schuf den Durchbruch für die technische und w irtschaftliche Verwirklichung.

1891 beteiligte sich auch Emil Rathenau mit der AEG an der Vorbereitungsgesellschaft
sowie die Deutsche Bank unter Georg von Siemens u. a. auch die Berliner
Handelsgesellschaft unter Carl Fürstenberg.

Die Wiege dieser nun rasant sich fortsetzenden Entwicklung war das neue Wasserkraftwerk
, das 1898 in Betrieb genommen wurde. Parallel dazu mussten Stromabnehmer
angesiedelt werden.
Prof. Dr. Hugo Ott schrieb dazu in einem Referat:

„Wir wissen, welche Rolle Emil und Walter Rathenau bei der Ansiedlung der
elektrolytischen Industrie in Bad. Rheinfelden innehatten ...

Der Sachverstand (insbesondere von Emil Rathenau) war ganz entscheidend für
die Rheinfelder Industrieansiedlung. Angesichts der personellen und kapitalmäßigen
Verflechtungen zwischen KWR. Aluminiumwerk und Bitterfeld ist die Industrieansiedlung
und die badische Entwicklung in der ersten Phase von Rheinfelden
ein Konglomerat von Privatinitiative und öffentlicher Hand. Rheinfelden verdankt
sich der KWR."

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