Freiburger historische Bestände - digital

Der deutsch-französische „Kriegsgarten"
am Oberrhein, 1648-1697

Christian Greiner

Das 17. Jahrhundert gilt allgemein als ..eisernes", d. h. als ein besonders kriegerisches
Jahrhundert. In ganz Europa herrschte nur während zweier Jahre tatsächlich
Frieden, nämlich 1669 und 1670'. Ein vor allem von Kriegen heimgesuchtes
Gebiet war der Oberrhein. Fast die Hälfte des Jahrhunderts fanden in der Region
militärische Operationen statt2.

Abb. I: General Ezechiel du Mas.
Comte de Melac (1630-1704) als
..Mordbrenner" (Schindling. Anton:
Höfe und Allianzen. Deutschland
1648-1763. Berlin 1989. S. 254)

Trotzdem benützte das Zeitalter des Barock gern poetische Umschreibungen für
diese kriegerischen Ereignisse. So wurde der Krieg gern als ..Theater", als „Bühne
" oder als ..Garten" bezeichnet3. Die Göttin des Krieges ..Bellona" galt als „gezähmt
" und die Schlacht als ein ..Spiel"4. Diese Verharmlosung entsprach aber keineswegs
der Realität, wie sie die zivile Bevölkerung erlebte. Das zeigte sich, als
die militärischen Auseinandersetzungen 1688 und 1689 mit der Zerstörung der
Kurpfalz und anderer Gebiete am Oberrhein ihren traurigen Höhepunkt erreichten.
Die Erbitterung der betroffenen Bevölkerung machte sich öffentlich Luft. Bilder,
die französische Generäle als „Mordbrenner" charakterisierten, erschienen^.

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