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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 4
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0006
Der Dinkelberg

Bau und Bild der Landschaft

Hermann Wider

Der Aufsatz soll dem interessierten Dinkelbergwanderer Anregungen geben, sich
mit Bau und Bild der Landschaft eingehender zu beschäftigen. Die Arbeit ist dementsprechend
auf Allgemeinverständlichkeit bedacht. Die unumgänglichen Fachausdrücke
werden bei der ersten Vei^wendung kursiv hervorgehoben und erläutert.
Am Schluss finden sich Hinweise auf weiterführende Literatur und Karten.
Im Internet kann man Bildmaterial und ergänzende Informationen aufrufen unter:
http://www.geologie-des-dinkelbergs.de
http:// www, geo. unizh.chl spelaionl dinkelbergl

Muschelkalk, das dominierende Gestein des Dinkelbergs

Noch vor einigen Jahrzehnten prägten größere und kleinere, meist leicht zugängliche
Kalksteinbrüche, die heute weitgehend von der Vegetation erobert, verfallen oder
sogar verteilt sind, das Landschaftsbild des Dinkelberges. Noch heute bestimmen die
immer mehr zuwachsenden Steinbrüche über Grenzach-Wyhlen mit ihrer wechselnden
Folge von Platten und Bänken dort die Kulisse des Dinkelbergsüdhanges. Noch gibt
es eine ganze Anzahl von Aufschlüssen, in denen wir heute die gelblich verwitterten,
frisch gebrochenen aber vorwiegend grauen Gesteine des sogenannten Muschelkalkes
entdecken können. Die vorhandenen Fossilien, Abdrücke von Muscheln, Armfüßern,
selten Ammoniten, lagenweise in großer Zahl auftretende Stielglieder von Seelilien
(Trochiten), Bänke mit Muschelschalentrümmern, aber auch Rippelmarken auf
Schichtoberflächen, wie wir sie vom Watt her kennen, und anderes mehr belegen, dass
es sich beim Muschelkalk um Ablagerungen (Sedimente) eines Meeres handelt, das
etwa 240-230 Millionen Jahre vor heute auch unsere Gegend bedeckte. (Wer sich
ausführlicher über die Entstehungsgeschichte der Dinkelberg-Gesteine informieren
will, findet in „Das Markgräflerland", Band 2/2005, S. 21 ff. eine übersichtliche
Darstellung von K. Piepjohn.)

Um einem nahe liegenden Missverständnis vorzubeugen: Die Bezeichnung
Muschelkalk meint nicht eine bestimmte Art von Kalkstein, sondern fasst einfach
alle Ablagerungen dieses Meeres zusammen, also auch Dolomite, Mergel (kalkhaltige
Tone), ebenso Gips, Anhydrit (= wasserfreier Gips, CaS04) und Steinsalz.

Die Steinbrüche des Dinkelbergs, die früher den lokalen Bedarf an Bruchsteinen,
Baukalk und Straßenschotter deckten und am Südrand zusammen mit den Kochsalzvorkommen
auch Grundlage für die elektrochemische Industrie im Hochrheintal
bildeten, geben allerdings nur Einblick in die oberen Partien des Muschelkalks.
Hangschutt oder Lehmdecken verbergen weithin die (großenteils mergeligen)

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