Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 134
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0136
Der ehemalige Hof Volkertsberg

Erhard Richter

Der ehemalige Hof Volkertsberg stand auf der im Hertener Wald gelegenen Rodeinsel
, durch deren unteren Teil heute der Rührbergweg führt.

Diese Hof Siedlung hieß ursprünglich Wolpisberg, wie folgender Beleg von 1300
zeigt: „diithalb schvoposse ackerz ligent zwo ze Herten in dem banne des dorfes,
und ein helbu (= halbe) ze Wolpisperg." 0

Aus diesem etwas unklaren Beleg kann man nicht mit Sicherheit entnehmen, ob
Wolpisberg damals zu Herten gehört hat oder eigenständig war. 1337 werden zwar
Conrat und Härtung von Hertenberg vom Rheinfelder Stift St. Martin mit Gütern „in
den Dörfern und Bannen ze Wolpisberg und ze Rverberg" belehnt2), was bei beiden
für eine jeweils eigene Gemarkung spricht. Dörfer hat es dort aber mit Sicherheit damals
nicht gegeben, so dass der Begriff „Bann" wohl etwas zu hoch gegriffen ist. In
der Beschreibung des Landkreises Lörrach wird die Frage, ob es sich früher bei
Rührberg und Wolpisberg um selbstständige Bänne gehandelt hat, ebenfalls offen
gelassen.3)

1628 gehörte aber Wolpisberg mit Sicherheit zu Herten, wie folgende Notiz
zeigt:

„Sodann Ligt auch in dem Bann dißers Dorfs Ein Hoff genant der Volckhens-
perg, derselbig Ist auch dem Hochloblichen Hauß Österrich mit aller Dienstbarkeit
Inn, und zue der Gemeindt Hördten gehörig ...4).

Allerdings besaß das Hofgut eine gewisse Sonderstellung, denn seine Besitzungen
waren umsteint.

Nach den 1337 erwähnten Lehnsleuten Conrat und Härtung von Hertenberg sind
danach folgende Eigentümer oder Pächter belegt:

1411 Walther von Wolpensperg.5)

1603 Jacob Langen sei. Erben und Georg Herren sei. Erben auf dem Volkens-
berg.6)

1657 Herr Ulrich Fadet zue Basel und Frutz Herr der Rodt.7) Dieser Ulrich Fadet
war Inhaber des Hofes Rührberg, so dass wohl schon damals, und nicht erst
um 17008), die Güter auf dem Volkertsberg vom Hof Rührberg aus bewirtschaftet
wurden.

Nachher kam der Hof an das Frauenkloster St. Clara in Freiburg, das ihn
an Franz Xaver Hug von Rheinfelden verkaufte. Dieser hatte es aber mit
der Bezahlung nicht eilig, so dass 1714 die Äbtissin und der Konvent den
Rechtsweg beschritten. Danach erklärte sich Hug bereit, die Kauf summe
von 400 Gulden sowie die „aufgeschwollenen" 310 Gulden an Zinsen in
vier Raten bis 1717 zu bezahlen.9) Da der Zins 5%, also 20 Gulden betrug,
hat Franz Xaver Hug 1714 den Hof schon 1572 Jahre, also seit 1698/99, un-

134


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0136