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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 144
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0146
Johann Peter Hebel und die Markgräfler Tracht

Fred Wehrle

Zum 250. Geburtstag unseres bekanntesten Vertreters der alemannischen Dichtkunst
soll an dieser Stelle die Beziehung Johann Peter Hebels zur Markgräfler
Tracht näher beleuchtet werden. Die bekanntesten Passagen zur früheren Kleidung
der Bewohner des Markgräflerlandes kennen wir aus seinem Gedicht „Die Wiese",
wobei Hebel hier explizit die Kleidertracht der weiblichen Bevölkerung in der Zeit
des ausgehenden 18. Jahrhunderts beschreibt. Später, lange nach Veröffentlichung
dieses Gedichts, spricht man bei der älteren Variante der Markgräfler Tracht auch
gerne von der „Vrenelitracht", da Hebel den Fluss durchs Wiesental personifizierte
und den Flusslauf in Gestalt eines „Vreneli" beschrieb. Schon dies zeigt, wie
eng die Beziehungen zwischen Johann Peter Hebel und der Markgräfler Tracht in
der Bevölkerung wahrgenommen wurden. Ebenso ist natürlich durch die vielseitige
Verwendung der Kupferstecher und Maler bei ihren Arbeiten dieser im 18.
Jahrhundert in historischem Sinne im evangelischen Markgräflerland getragenen
Tracht die Erinnerung daran wach gehalten worden.

„Halt mr e wenig still, i will di jetz lutherisch chleide;

Do ne grüene Rock; vom brait verbendlete Liibli
fallt bis zue de Chnödlenen abe Fältli an Fältli.

Gfallt dr die Chappe, wasserblaue Damast
Un gstickt mit goldene Blueme?"

(Auszüge aus dem Gedicht „Die Wiese")

In den Versen kann man sehr gut die Zusammenhänge verschiedener Voraussetzungen
für das Aussehen der zur damaligen Zeit getragenen Kleidung erkennen.
Die territoriale Herr Schaftszugehörigkeit und die jeweilige Kleiderordnung zum
Beispiel waren von elementarer Wichtigkeit für das Erscheinungsbild der jeweiligen
Volkstracht. Als Johann Peter Hebel im Jahre 1760 geboren wurde, war die
sog. Markgräfler Tracht überaus populär und allgegenwärtig. Aus unzähligen Inventar
- und Fahrnislisten der damaligen Zeit wissen wir, dass praktisch in jedem
Haushalt die Utensilien dieser Kleidung vorhanden waren und die Bevölkerung
viel Zeit mit der Herstellung und Pflege dieser verschiedenen Kleidungsstücke zubrachte
.

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