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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 152
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0154
Betrachtungen zum Riehener Familiennamen Faesy
und zur Familie Väßin in Schallstadt-Mengen 1567 - 1949

Karlheinz Hahn

In der heutigen computer-gestützten Welt verlässt man sich darauf, dass Familiennamen
auch orthografisch richtig verarbeitet werden; der Name ist schließlich
ein wichtiger Teil der Identität eines Individuums und enorme Probleme können
entstehen, wenn dieser mit falscher Orthografie in eine Datenbank gerät.

Lautet der Nachname etwa Meier, so kann es passieren, dass er mit -ai-, -ay-,
oder -ey- Namensvettern oder -basen in ignoranter Weise in einen Topf geworfen
wird und das erfordert dann doch einen erheblichen Aufwand zur Richtigstellung
der Familienidentität und/oder der Zusammengehörigkeit.

Daran haben die Mengener Pfarrherren bei ihren Einträgen in die Kirchenbücher
keinen Gedanken verschwendet. Sie haben die Familiennamen so geschrieben, wie
sie es jeweils nach ihrem von der landschaftlichen Herkunft geprägten Gehör phonetisch
verstanden haben oder die Bedeutung des zugrunde liegenden Wortes haben
interpretieren können.

Bis zum Jahre 1870 war es in Baden dem jeweiligen Pfarrer als Zivilstandesbeamten
überlassen, wie er einen Familiennamen niederschrieb. So trägt der Mengener
Pfarrer Leonhard Friedrich Breitenstein (Pfarrer 1854 - 1863) in einer Vaterschaftserklärung
1863 den Namen der Mutter mit „Oettle" ein, die Mutter unterschreibt
jedoch mit „Öttle" und 1862 schreibt er „Fünfgelt", der Vater „Fünfgeld".
Bei den Mengener Familiennamen gibt es einige, die eine große orthografische
Vielfalt aufzeigen, Väßin wird hier als Beispiel gewählt, weil die Familie heute
noch in Mengen ansässig ist.

Die Schreibweise des Mengener Familiennamens Väßin hat im untersuchten
Zeitraum von 1568 bis 1949 in den Kirchenbüchern eine recht häufige Abänderung
und Interpretation erfahren. Väßin ist abgeleitet von mhd. vesen/fesen und bedeutet
Hülse des Getreides, Spelz und die Getreideart, die allgemein als Dinkel oder
Schwabenkorn bezeichnet wird. 2

Die Familie Väßin in Mengen hat ihren nachweisbaren Ausgangsort 1568 mit
dem Beginn der Kirchenbücher in Riehen. Dort lassen Ludi Fäßin zu Bettingen
und Verena Drechslin am 10. Weinmonat (Oktober) 1568 eine Tochter taufen. Der
Sohn des Ehepaares, Paul, geboren 1573, wird, bei seiner Hochzeit 1593 mit Verena
Schlup vom Pfarrer mit Fäse eingetragen.

Bei der nächsten Generation - Jakob Fäse und Gertrud Bieler und deren Sohn
Paul, geboren Riehen 2,1.1613 und gestorben in Mengen 1.8.1697 - bleibt der Pfarrer
bei der Schreibweise. Paul Fäse und seine Frau Ursula Bürger (1614 - 1697)

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