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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 35
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0037
Aus der Geschichte des Kreiterhofs in Wollbach-Egerten

Walter Bronner

Im Oktober 2009 wurde auf dem Kreiterhof am Ortseingang von Egerten ein
Brauchtums- und Volksfest gefeiert. Anlass war das 200-jährige Bestehen des
stattlichen Gebäudes, das nach einem alles zerstörenden Brand der Vorgänger-Hofstelle
anno 1809 neu errichtet wurde und von dessen seitheriger Geschichte außerordentlich
viele Text- und Bilddokumente existieren, ebenso zahlreiche bäuerliche
Objekte, Alltagsgegenstände und sonstige Relikte aus den letzten 200 Jahren. Aus
diesem Material lässt sich die Geschichte des Kreiterhofs und seiner Bewohner
chronologisch fast lückenlos dokumentieren. Vor allem aber veranschaulichen die
Briefschaften, Urkunden, Kauf- und Verkaufbelege, Versteigerungslisten, Schuldverschreibungen
, Quittungen und sonstigen Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert
die Lebensumstände der häufig in kärglichen Verhältnissen lebenden Dorfbewohner
jener Zeit.

Das Schriftgut lagerte über viele Jahrzehnte unbeachtet und wenig sorgsam aufbewahrt
in einem Speicher und wurde bei einer Umbaumaßnahme (der Kreiterhof
wird seit 2002 als Weinschenke betrieben) vom heutigen Eigentümer Armin Kreiter
gesichert. Eine Auslese dieser Dokumente und Bilder ist zusammen mit altem
bäuerlichem Hausrat und Arbeitsgerät jetzt chronologisch geordnet in einem eigens
eingerichteten Museumsraum des Anwesens ausgestellt und kann während
der Öffnungszeiten der Weinschenke oder nach Vereinbarung besichtigt werden.

Der Brand von 1808

Das Vorgängergebäude des heutigen Kreiterhofs wurde 1808 durch einen Brand
zerstört. Ursache für das Schadensfeuer war ein Stück von einem Kienspan herabfallende
Glut. Noch heute vorhandene Relikte aus dem abgebrannten Haus sind
eine Aussteuer-Truhe und eine lädierte Löwenstatuette aus glasiertem Ton. Deren
Herkunft ist unbekannt. Auffallend daran ist jedoch das französische Lilienwappen
, das der Löwe umfasst. Die Statuette wurde später auf dem Schlussstein unterhalb
der Giebelspitze des neu erbauten Hauses platziert. Bei Ausgrabungsarbeiten
auf dem Grundstück wurde außerdem noch die Hälfte eines kleinen Rundtrogs aus
rotem Sandstein gefunden. Wer die Eigentümer und Bewohner der vormaligen
Hofstelle waren, ist nicht bekannt. Zur Zeit des Brandes gehörte der Hof dem
Landwirt Matthias Stöcklin (1761 - 1827) und seiner Frau Elisabetha, geborene
Gräßlin (1772 - 1852). Sie ließen das Anwesen auch wieder neu errichten.

In der 1902 erschienenen Dorfchronik von Wollbach zitiert deren Verfasser, Pfarrer
Emil Himmelheber, einen Kirchenbucheintrag seines Vorgängers, Johann Ernst
Wilhelm Hitzig, der zugleich Dekan des hiesigen Kirchenbezirks war, wie folgt:

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