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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 8
(PDF, 29 MB)
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Das Eggenertal und seine Dörfer

Anton Josef Martin, Gerd Schaupp, Herbert Schumacher

Das Eggenertal erstreckt sich in ost-westlicher Richtung vom Hochblauen
(1165 m) entlang des Blauen- und Hohlebachs bis zur Gemarkung Liel (ca. 260
m). Es umfasst die Orte Obereggenen mit dem Weiler Schallsingen mit 690 Einwohnern
und Niedereggenen mit 580 Einwohnern. Seit 1973/1974 gehören beide
Orte zusammen mit Liel und Mauchen zur Gemeinde Schliengen. Der Vereini-
gungsprozess war schwierig: Wie in vielen anderen Gemeinden fiel es insbesondere
den Obereggener Gremien grundsätzlich schwer, die Selbstständigkeit aufzugeben
. Der Gemeinderat von Obereggenen hat lange nach einer Alternative gesucht,
die es möglich gemacht hätte, die Verwaltung näher am Ort zu behalten. Die eigenen
Einwohner hatten in der neuen Gesamtgemeinde zwar nur einen Anteil von
16%, aber immerhin brachte man mehr Fläche ein (37%) als die anderen Gemeindeteile
. Dies lag an der großen Waldfläche auf der Gemarkung Obereggenen, die
immerhin 59% der Waldfläche der neuen Gesamtgemeinde ausmachte. Und gerade
auf den Waldbesitz, der von früheren Vögten gegenüber der Grundherrschaft immer
wieder verteidigt werden musste, war die Gemeinde besonders stolz. Als sich
aber der Zeitpunkt näherte, nach dem die Prämie der Landesregierung für eine
freiwillige Teilnahme an der Verwaltungsreform nicht mehr gezahlt worden wäre,
ging es dann doch ziemlich schnell: So wohnt auf knapp der halben Fläche der
Gesamtgemeinde Schliengen im Eggenertal etwa ein Viertel ihrer Einwohner. (Die
Zahlen sind der Homepage der Gemeinde Schliengen entnommen.)

Ur- und Frühgeschichte

Die Besiedelung des Tals erfolgte früh, vermutlich schon im Neolithikum (Jungsteinzeit
, 4000 bis 1800 v. Chr.) und der beginnenden Bronzezeit.

„Südlich von Niedereggenen liegt ein kleiner, markanter Bergrücken, der sich
mit seinen drei steil abfallenden Seiten ausgezeichnet für eine befestigte Höhensiedlung
eignete. An der Nordseite dieser ,Hagschutz' genannten Anhöhe befindet
sich ein Wall unbekannter Zeitstellung, und an der Südseite sind Siedlungsfunde
aus der Jungsteinzeit bekannt, die zu den interessantesten und bedeutendsten des
Markgräflerlandes zählen. Sie sind es auch, die den Fundort Niedereggenen weit
über die Grenzen der Region archäologisch bekannt gemacht haben. Allerdings
stand über der Erforschung dieses Fundplatzes kein glücklicher Stern. Teilweise
wurde er durch Steinbrüche zerstört, die an der Südseite lange Zeit betrieben wurden
. Dabei ging auch der Großteil der Funde verloren, bis ein heimatkundlich interessierter
Bürgermeister nach dem I. Weltkrieg mit systematischen Aufsammlungen
begann und die Fundstücke in einem kleinen örtlichen Museum zusammentrug
. Diese Sammlung veranlasste auch die bisher einzige größere Grabung, 1928
durch Prof. G. Kraft aus Freiburg. Damals glaubte man, zwei übereinanderliegen-

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