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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 106
(PDF, 29 MB)
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Wo lag die Burg Altenstein?

Klaus Schubring
Frühe Entwicklungen

Die Burg Altenstein hat sicher einmal eine große Rolle für Zell im Wiesental und
die nördlich anschließende Landschaft im oberen Wiesental gespielt. Leider weiß
man nur wenig über Burg Altenstein und inzwischen ist auch die Lage der Burg sehr
strittig geworden. Eine Reihe von Forschern und Heimatkundlern sucht die Befestigungsanlage
im Angenbachtal1, das von der Wiese zum St. Antoni-Pass und Richtung
St. Blasien führt. Hingegen vertreten neuerdings immerhin zwei Forscher eine
Identifizierung mit den Burgresten auf dem Henschenberg unmittelbar westlich von
Zell2. Doch an beiden Stellen gibt es keine auffälligen Ruinen mehr.

Allerdings kann als sicher gelten, dass schon die ersten Inhaber des Altensteins,
die Herren von Stein, eine große Herrschaft auf ihre Burg auszurichten versuchten.
Außerdem ist es recht wahrscheinlich, dass der Altenstein die Stammburg dieser
Herren von Stein war. Das Adelsgeschlecht konnte auf einer günstigen Voraussetzung
aufbauen, nämlich auf den Gütern, die das Reichskloster Säckingen in Zell
und von dort aus nach Norden hin links und rechts der Wiese erworben hatte. Das
Frauenkloster Säckingen hatte seine Erwerbungen darüber hinaus zu einer geschlossenen
Besitzlandschaft zusammenschließen können, die vom Meierhof Zell
aus verwaltet wurde. Auf dem Meierhof fand auch das Gericht über die Güter, die
Leibeigenen und die Hörigen des Klosters statt. Der Hof wurde deshalb als Dinghof
bezeichnet.

Im allgemeinen sind die alten ausgedehnten Herrschaften über Grund und Boden
im 12. Jahrhundert der Auflösung verfallen. Das Kloster und nunmehrige Damenstift
Säckingen verstand es aber, seine zahlreichen Meierhöfe samt den abhängigen
Besitzungen zu behaupten. Die säckingischen Grundherrschaften bestanden,
wenngleich in sehr abgeschwächter Form, bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts3.
Einzelne Außengrenzen der Grundherrschaft Zell leben noch heute als Gemeindegrenzen
fort.

Doch die Meier der Säckinger Dinghöfe wurden immer mächtiger. Sie stiegen
von Ministerialen zu Rittern auf. Im 13. Jahrhundert erscheinen die schon erwähnten
Herren von Stein als Zeller Meier, im 14. Jahrhundert sind sie als Meier von
weiteren sieben Säckinger Grundherrschaften bezeugt. In der Wirtschaftsverwaltung
ließen sie sich von sogenannten Kellern vertreten. Zu den Gerichtssitzungen
kamen sie noch, dabei betonten sie ihren ritterlichen Stand, indem sie mit Hunden
und mit Feder spiel, Falken und Habichten, auftraten4. Im 14. Jahrhundert konnten
die Herren von Stein sogar die Erblichkeit ihres Meieramtes durchsetzen.

Innerhalb der Grundherrschaft Zell verfügten die selbstbewussten Meier über eigene
Güter. Die säckingischen Güter und Besitzungen boten ihnen Gelegenheit,

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