Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 170
(PDF, 29 MB)
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Bücher und Zeitschriften

Erhard Richter
Die Flurnamen von Welmlingen
Uehlin Print und Medien GmbH, 79650 Schopfheim,
114 Seiten mit zwei Gemarkungsplänen,
Schopfheim 2010, 20 Euro,
zu beziehen über die Ortsverwaltung Welmlingen,
Alte Landstraße 5, 79588 Efringen-Kirchen,
Telefon (0 76 28) 12 36
E-Mail: ortsverwaltung.welmlingen@efringen-kirchen.de

Nur wenige Monate nach dem Erscheinen der Flurnamen von Wintersweiler liegt nun die
Arbeit über die Flurnamen von Welmlingen vor. Das spricht für die Vielseitigkeit und Vitalität
des Autors Dr. Erhard Richter.

Neben seiner Dissertation über „Die Flurnamen von Wyhlen und Grenzach in ihrer
sprachlichen, siedlungsgeschichtlichen und volkskundlichen Bedeutung" (1962) stammen
auch die Flurnamenarbeiten über Herten (1999), Inzlingen (2004) und Wintersweiler (2008)
aus seiner Feder. Bücher gehören zu den großen Schätzen im Leben. Sie können in eine andere
Welt entführen, in diesem Fall in die „Welt der Flurnamen". Flurnamen sind innerhalb
der germanistischen Linguistik Gegenstand der Namenforschung, haben meist nur eine geringe
kommunikative Reichweite und sind somit in der Regel nur innerhalb eines Dorfes
bekannt und dienen zur Identifizierung von Flurstücken.

Einleitend gibt Erhard Richter einen Einblick in die Geschichte des Dorfes. Dieser Abriss
reicht von der Ur- und Frühgeschichte über das 6. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart. Im
Hauptteil werden die Flurnamen mit ihren historischen Quellen in alphabetischer Reihenfolge
aufgeführt und auch sprachlich gedeutet. Bei der vorliegenden Arbeit werden 296 Namen
vorgestellt und interpretiert. Insgesamt fanden sich rund 2000 Flurnamenbelege, die
zum Teil bis in das 14. und 15. Jahrhundert zurückreichen, die aber selbstverständlich nicht
alle in der Arbeit berücksichtigt werden konnten.

Neben den Erst- und Letzterwähnungen wurden nur die für die Deutung, Lokalisierung
und sprachgeschichtliche Auswertung wichtigen Belege angeführt. Die Arbeit über die
Flurnamen von Welmlingen zeigt auch auf, dass alte Namen oft so verändert wurden, dass
sie allein mit Hilfe der früheren Belege gedeutet werden können, z.B. „Krimel" (Nr. 145),
„Längersten" (Nr. 157) und „Schmucken" (Nr. 236). Bei abgegangenen, heute nicht mehr
bekannten Namen, ist dies dann auch nur mit Wörterbüchern der älteren Sprache möglich,
wobei das Mittelhochdeutsche, das etwa von 1050 bis 1350 gesprochen wurde, am wichtigsten
ist.

Neben der Sprachgeschichte bietet die vorliegende Arbeit auch gezielte Einblicke in die
Siedlungs-, Flur-, Rechts-, Orts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Gemeinde Welmlingen
. In einem weiteren Kapitel wertet der Autor die Flurnamen nach der Laut- und Wortgeschichte
aus. Namenforschung (Toponomastik) ist sprachwissenschaftliche Feinarbeit. Der
Sinn dieser Mühen findet sich in einem Zitat von Martin Walser zusammengefasst. Er
schreibt: „Wer glaubt, dass die Memoiren von Metternich wichtiger seien als das Flurnamenbuch
von Schaffhausen, der hat einfach keine Ahnung, was menschliche Geschichte ist".

Den größten Dank schuldet Erhard Richter seiner Frau Erika, die ihn in vielseitiger Weise
beim Zustandekommen des Buches unterstützt hat (Fahrdienste, Korrekturlesen und Fotovorlagen
), wie er in seinem Dankes wort schreibt.

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