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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 44
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-02/0046
Die spätkeltische Münze

Erhard Richter

Bei der Grabung an der Kronacher Straße wurde zur allgemeinen Überraschung
auch eine unter der römischen Schicht liegende spätkeltische Münze gefunden.
Diese besteht aus Potin, einer stark zinnhaltigen Kupferlegierung. Auf ihrer Vorderseite
erkennt man einen stilisierten, nach links gerichteten Männerkopf, der einen
Lorbeerkranz oder ein Stirnband trägt. Die Inschrift DOCI weist wahrscheinlich
auf den Namen des Münzheim hin. Auf der Rückseite der Münze befindet
sich ein nach links springendes gehörntes Fabelwesen, dessen Schweif sich oberhalb
seines Rückens S-förmig schlängelt.

Diese Münze gehört nach Lars Block zur großen Gruppe der sogenannten Se-
quanerpotinmünzen, die seit dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert in Südwestdeutschland
, der Nord- und Westschweiz und im Gebiet des Doubs verbreitet waren
. Ihren Namen erhielten sie nach dem dortigen keltischen Stamm der Sequaner.
Unsere Münze gehört zu einem jüngeren Typ, der im zweiten Drittel des l. Jahrhunderts
v. Chr. im Umlauf war. In dieser Zeit ist im heutigen Baden-Württemberg
kaum noch eine keltische Besiedlung nachzuweisen, wenn man von den direkt am
Rhein liegenden Siedlungen absieht (Münsterberg von Breisach und in der Rheinschleife
von Altenburg-Rheinau).

Lars Block nimmt an, dass das westliche rechtsrheinische Hochrheintal in jener
Zeit noch unter dem Einfluss der keltischen Großsiedlung auf dem Basler Münsterhügel
lag. Eine Siedlungskontinuität von der spätkeltischen zur römischen Zeit
ist aber leider dadurch nicht nachweisbar, da die römische Villa von Grenzach erst
etwa ein halbes Jahrhundert nach der Entstehungszeit der Münze erbaut wurde.

Eine Potinmünze des Sequanertyps vom Kegelriß bei Ehrenstetten, die der Grenzacher Münze sehr

ähnlich ist. (Von unserer Münze liegt kein verwendbares Foto vor.)

Abb.: Andrea Bräuning u. a.: Kelten an Hoch- und Oberrhein, Stuttgart 2005, S. 64, Abb. 69

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