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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 114
(PDF, 29 MB)
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Heinrich Sanders Besuch und Beschreibung der Haseler

Erdmannshöhle im Jahre 1781

Ludger Syre

Nachdem im August 1773 der badische Markgraf Karl Friedrich I. mit seinem
Gefolge die Erdmannshöhle besichtigt hatte, wurde die Höhle und mit ihr das kleine
südbadische Dorf Hasel weit über die Markgrafschaft Baden hinaus beachtet.1
Mit dem etwa zeitgleich angeordneten Bau einer starken Tür vor dem Höhleneingang
setzte zudem ein gewisser Schutz für das seit dem Mittelalter bekannte und
begangene Naturdenkmal ein, weil nun ein unkontrollierter Zugang nicht mehr
möglich war. Und schließlich begannen mit dem Bericht von Johann Sebastian
Clais, den Karl Friedrich aus Interesse an den Mineralien seines Landes in Auftrag
gegeben hatte, die schriftlichen Nachrichten über die Haseler Höhle. Eine der frühesten
, von naturwissenschaftlichem Erkenntnisinteresse geleitete Höhlenbeschreibung
stammt von dem Karlsruher Gelehrten Heinrich Sander, der im September
1781 Hasel besuchte. Wer war dieser Mann und was führte ihn in diese Region
?

Der Karlsruher Naturforscher Heinrich Sander

Heinrich Sander lehrte in der badischen Residenz als Professor für Naturgeschichte
am Gymnasium illustre, an das er 1775 im Alter von gerade einmal 21
Jahren berufen worden war.2 Diese am Karlsruher Marktplatz gelegene Schule hatte
damals rund 180 Schüler; einer von Sanders Schülern war kein geringerer als
Johann Peter Hebel, der im Jahr zuvor in die Prima eingetreten war und später als
bekanntester alemannischer Dichter in die badische Literaturgeschichte eingehen
sollte. Sander, am 25. November 1754 in Köndringen als Sohn eines Pfarrers und
Kirchenrates geboren, hätte gemäß väterlichem Wunsch eigentlich Prediger werden
sollen. Er hatte daher, nachdem er zunächst die Realschule in Lörrach und anschließend
das Gymnasium in Karlsruhe besucht hatte, in Tübingen und Göttingen
Theologie studiert. Sein eigentliches Interesse gehörte allerdings den Naturwissenschaften
, und mit diesen hatte er sich während seiner Göttinger Studienzeit ausgiebig
beschäftigt.

Die Lehrtätigkeit in der Residenzstadt füllte ihn jedoch nicht aus, weshalb Sander
so oft wie möglich auf Reisen ging, was ihm aufgrund der finanziellen Unterstützung
durch sein Elternhaus und dank des Vertrauens, das er bei „Durchlauchtigsten
Herrschaften" genoss, gelang. Das Reisen wurde ihm zum wichtigsten Lebensziel
; und bis zu seinem frühen Tod lernte er Deutschland und zahlreiche weitere
Länder Europas kennen. Er interessierte sich unterwegs praktisch für alles und

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