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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 161
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-02/0163
Frühjahrstagung im Eggenertal am 6. Mai 2012

Renate Reimann

Die Teilnehmer der Tagung trafen sich in der Blauenhalle von Obereggenen und
wurden vom Ersten Vorsitzenden Fred Wehrle begrüßt. Er dankte allen an der Organisation
und Durchführung der Tagung Beteiligten.

Ortsvorsteher Markus Moritz brachte mit dem Gedicht über den blühenden
Kirschbaum von Lina Kromer die Frühlingsstimmung zum Ausdruck und berichtete
von Geschichte und Gegenwart des Eggenertals. Dazu gehören Niedereggenen
, Obereggenen mit Schallsingen, die Lippistaler Höfe und Schloss Bürgeln.

Die ältesten Siedlungsfunde des Tals stammen von 4000 bis 1800 v. Chr., die
erste Urkunde wurde 772 in „Eckenheim" erstellt.

Die größten Sehenswürdigkeiten sind die Kirche von Niedereggenen und
Schloss Bürgeln. Über das wirtschaftliche Leben im Eggenertal sagte Markus
Moritz, Landwirtschaft und Gewerbe änderten sich im letzten Jahrhundert, der
Obstbau blieb. Die Bäume sind heute nicht mehr so hoch, sondern nieder stämmig,
was die Ernte erleichtert. Es gibt kleine Schnapsbrennereien, den Weinbau, einen
Obstlehrpfad und ein Sägewerk.

In Niedereggenen besteht noch eine Grundschule. Viele Vereine prägen das gesellschaftliche
Leben, zum Beispiel die „Chronikgruppe", die schon mehrere Aufsätze
und Bücher über die Geschichte des Eggenertals veröffentlicht hat.

Anton Josef Martin sprach über „Bürgeln im 20. Jahrhundert".

In diesem Jahr feiert Bürgeln sein 250-jähriges Jubiläum. Im Jahr 1762 ent-
schloss sich der Fürstabt von St. Blasien, Meinrad Troger, das alte Propsteigebäu-
de durch einen Neubau zu ersetzen. Die Herren von Kaltenbach hatten ihren Besitz
„Bürgeln", eine klösterliche Niederlassung, 1125 an St. Blasien übergeben.
Anton Josef Martin unterschied in seinem Vortrag drei Perioden von Bürgeln in
den letzten 250 Jahren:

1. Die Propstei vom Kloster St. Blasien: Landesherr der Propstei Bürgeln
war der Markgraf von Hachberg-Sausenberg, später von Baden-Durlach.
1762 erbaute Franz Anton Bagnato das „Schloss" Bürgeln im frühklassizistischen
Stil. Es war ein Repräsentationsbau des katholischen Klosters
im protestantischen Markgräflerland. Allerdings dauerte die Zeit der
kirchlichen Macht nur noch 45 Jahre, bis das Kloster St. Blasien 1807
aufgelöst wurde sowie alle kirchlichen Stiftungen.

2. Von 1807 bis 1912 entstand in Bürgeln ein Ort „Bürgerlicher Glückseligkeit
." Eine Gastwirtschaft mit Pension und Wohngebäude wurden eingerichtet
, die Bürger durften dort verkehren. Auch Johann Peter Hebel weilte
oft von Hertingen aus auf Bürgeln, davon kündet sein Vers „Z'Bürglen
uf der Höh".

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