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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 21
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0023
Einige besonders interessante Welmlinger Flurnamen

Erhard Richter

Hier soll nur an wenigen Beispielen aufgezeigt werden, wie bedeutsam Flurnamen
für die Erforschung der Ortsgeschichte sein können.

Bergbau

Erzloch

Auf dem alten Gemarkungsplan von ca. 1778 steht unterhalb „Löcherholz" in
der Nähe der Gemarkungsgrenze zu Mappach „Beym Ertzloch." 1860 heißt es
dann: „Wald bey den Neunbrünnen, oder beym Erzloch". 1882 ist diese Erzgrube
letztmals genannt. 1855 wird ein „Martin Krieg der Erzknapp" erwähnt.

Natürlich waren auch die Böden der umliegenden Orte sehr erzhaltig. So heißt
es in einer Beschreibung von Wintersweiler von 1760 über die dortigen Wiesen:
„Wären schon zur Noth da, aber sie werden durch das Erzwasser, so den Wasen
auf dem Boden wegfrißt, sehr verderbt" (Wintersweiler, S. 26).

1740 schreibt Leutrum über den Welmlinger Haselbach: ist ein „schlecht Wäs-
serle so von der Kaltenherberg her, hier durchfließt, von dem Erzwasser zu Hertingen
beständig trüb", so dass es höchstens einen kleinen Krebs darin gibt (S. 3692).
1741 bezeichnet Leutrum bei der Beschreibung von Holzen den Feuerbach als
„ein klein Wässerle, so das Erzwasser verderbt, und alle Fisch austreibt" (S. 4558).

Schon 1664 erhielt der Pächter des Bergwerks Badenweiler die Erlaubnis, bei
und um Efringen Erz zu graben und dieses nach Oberweiler zu führen. Seit 1717
ist auch am „Erzberg" von Tannenkirch Bohnerzabbau überliefert.

Marmorgruben

1781 heißt es „Matten ... bey der Marmol Gruben". Diese „Marmorgruben" werden
letztmals 1867 erwähnt.

In einer Beschreibung von Winters weiler aus dem Jahre 1760 steht: „Nicht weit
von hier ist schöner Marmor gegraben und zum Carlsruher Schloßbau gebraucht
worden" (Wintersweiler, S. 27). Dieser „Welmlinger Juramarmor" diente zur Herstellung
von Kaminen und Tischplatten. Entdeckt wurde das Marmorvorkommen
1753 durch den Blansinger Vogt Hanß Jerg Dietholer (1705-1792). Dafür erhielt
er vom Markgrafen die ausgesetzte Belohnung von 150 Gulden, was in der damaligen
Zeit viel Geld war (Schülin/Fehse, S. 21). 1770 musste auf der Gemarkung
Welmlingen der Verlauf der Straße nach Blansingen geändert werden, weil die Anlegung
von Marmorgruben ihre Benutzung unmöglich gemacht hatte (Wintersweiler
, S. 27).

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