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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 25
(PDF, 39 MB)
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Etwas zur Laut- und Wortgeschichte

Erhard Richter

I. Lautgeschichte

Die sogenannte Gutturalisierung von

-nd zu -ng

Im Kerngebiet des Markgräflerlandes spricht noch heute in manchen Dörfern die
ältere Generation Wörter mit der Konsonantenverbindung -nd als -ng aus.

(Beispiele: „Chind" zu „Ching" und „Hündli" zu „Hüngli")

Diese als Gutturalisierung bezeichnete Erscheinung tritt besonders im Westen
des deutschen Sprachgebietes auf und hat am stärksten im Kölner Kulturraum gewirkt
, wo sie schon 1345 belegt ist. Die oberdeutschen Sprachinseln liegen in der
Schweiz, im südlichen Elsass und rechts des Rheines im Markgräflerland. In Basel
erscheint diese Veränderung im 15. Jh. („king" statt „kind") und in Riehen wurde
das 1354 erstmals erwähnte „Landoltzhalden" 1490 als „Langoltzhalden" geschrieben
. Die Grenzacher „Salzlängi" ist noch 1491 als „saltzlendi" belegt. In
Welmlingen wird der Flurname „Anwander" als „Awange" und „Hinterm Hölzle"
als „Hingerm Hölzli" ausgesprochen. Der 1595 erwähnte „Rindboden" heißt zwischen
1777 und 1791 „Ringboden". „Lenderstein" ist erstmals 1564 als „Lengenstein
" erwähnt.

In den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts habe ich im Markgräflerland
den damaligen Umfang des -ng- Gebietes aufgenommen (s. Karte S. 26!), doch
heute gilt dieses nur noch für Teile der älteren Generation.

II. Wortgeschichte

Der Bach I die Bach

Die fränkische Form „die Bach" entstand wohl durch eine Kreuzung aus oberdeutsch
„der Bach" und niederdeutsch „die Beeke".

Diese weibliche Form breitete sich im Elsass bis gegen Basel aus, und rechtsrheinisch
kommt sie in der Ortenau und im Breisgau vor. Werner Fischer bringt in
seiner Dissertation „Die Flurnamen der Stadt Müllheim in Baden" schon für etwa
1280 den Beleg „An der Bach", dem dann bis ins 18. Jahrhundert weitere weibliche
Formen folgen (S. 264 f.).

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