Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 7
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0009
Tegernau, das Kleine Wiesental und das Obere Wiesental

vor 900 Jahren

Klaus Schubring

Siedlungen im Buchen- und Eichenwald

Tegernau war schon immer der Hauptort des Kleinen Wiesentales. Es ist auch
der Sitz der neuen großen Gemeinde Kleines Wiesental geworden, zu der sich die
ehemaligen Gemeinden von Wieslet bis Neuenweg unter dem Belchen zusammengeschlossen
haben. Am Lauf der Kleinen Wiese fehlen nur Enkenstein und Langenau
, die nach Schopfheim eingemeindet sind. Einprägsam hat ein früherer Landrat
vom Kleinen Wiesental als „der guten Stube des Landkreises" gesprochen. Doch
die Einwohner der neuen Großgemeinde haben noch kürzlich darüber miteinander
gerungen, wie ihre Gemeinde im Innern zusammengesetzt sein soll. Trotz der gewonnenen
Stärke und trotz bemerkenswerter Eigeninitiativen gibt es weiter Zweifel
an der eigenen Kraft und den Zukunftsaussichten. Ein Blick zurück zu den Anfängen
der Besiedlung im Kleinen Wiesental könnte da Orientierung und Mut vermitteln
.

Erstaunlicherweise gilt das frühe Kleine Wiesental gewissermaßen als Mutter
des Oberen Großen Wiesentals. Die gleichzeitig mit den ersten Orten im Kleinen
Wiesental genannte Siedlung im Bereich von Schönau soll vom kleineren Nachbartal
aus erschlossen und besiedelt worden sein. Diese Vorstellung fußt auf der
Ansicht, das Obere Wiesental habe anfänglich zur Pfarrei Tegernau gehört1. Heute
ist Schönau eine Stadt, die sich als zukunftsfroh und anpackend versteht. Die Feiern
im Jahre 2013 aus Anlass der ersten Nennung vor 900 Jahren haben im Rückblick
Stolz erkennen lassen. Kann also der Rückgriff auf die Geschichte das kulturelle
Leben und das Denken der Bewohner formen, ja zur Identität beitragen?
„Wer Heimat hat, ...besitzt zugleich eine ganz eigene kulturelle Identität, die sich
von anderen kulturellen Identitäten unterscheidet" (Norbert Borrmann).

Und so kann es auch Wert und Bedeutung für die Zukunft haben zu untersuchen,
wann und wie das Kleine Wiesental erschlossen und besiedelt worden ist. Dieselben
Fragen sollte man auf das Obere Wiesental anwenden. Und beide Bereiche
müssen unweigerlich in Verbindung miteinander betrachtet werden, schon weil das
dem heutigen Kenntnisstand entspricht. - Die ersten schriftlichen Nachrichten
vom Kleinen Wiesental und vom Gebiet um Schönau stammen aus einer Urkunde:
Am 7. April 1113 schenkte ein Mann namens Walcho seinen gesamten eigenen
Besitz, abgesehen von einer kleinen Ausnahme, an das aufstrebende Kloster St.
Blasien. Die Ausnahme betraf etwas Ackerland in Steinen, das ansonsten in der
Ortsliste der Schenkungsgüter nicht vorkommt2. Der übereignete Besitz lag am
südlichen Oberrhein und im unteren Wiesental, reichte tief in den südwestlichen

7


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0009