http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0102
Tegernauer Fasnecht
Peter Müller
Im landschaftlich reizvollen Kleinen Wiesental haben sich in seinem Hauptort
Tegernau alte Bräuche erhalten. Bemerkenswert sind insbesondere die Fastnachtsbräuche
, die bis in die 1960er Jahre bestanden, danach „eingeschlafen" sind und
vom „Ochsen" und seit 2003 auch vom „Krone-Verein" kraftvoll wiederbelebt
worden sind.
Mittelpunkt der überlieferten Tegernauer „Fasnecht"0 ist eine typische Wirtschaftsfasnet
mit dem Umherziehen der Maskierten von Gasthaus zu Gasthaus am
Fasnetdienstag, der sogenannten „Uscherete" (Auskehr). Schnitzelbänk und Fotos
von Verkleideten in der „Krone" oder vor der „Krone" sind seit 1913 erhalten geblieben
. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg bis in die 1960er Jahre blühte die
Wirtschaftsfasnet in Tegernau noch einmal richtig auf.
Danach verlor sie an Bedeutung - vermutlich durch die neu entstandenen Maskenbräuche
in Neuenweg und Wieslet mit ihren Buurefasnachtsumzügen. In Neuenweg
ist dies die Buurefasnachtgesellschaft mit ihren „Belchebure" und den
„Köhlergeistern". In Wieslet veranstaltet die Fasnachtsclique „Buchwaldschratte"
Abb. 1: Fastnachtsgesellschaft in Tegernau vor der „Krone". Eigene Postkarte vom 14. Februar
1913, eine Woche vor der Tegernauer Fasnecht 1913 beschrieben.
Fotosammlung von Michael Fautz
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