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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 164
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0166
Die Ortsnamen Cransac und Grenzach haben den gleichen

sprachlichen Ursprung

Erhard Richter

Auf Carantiacum gehen 15 französische Ortsnamen zurück, wie z. B. Carency
und Charancieux. Für uns ist aber das heutige Cransac (Departement de
l'Aveyron) im Süden Frankreichs am interessantesten, weil seine provenzalische
Lautform sprachlich noch am besten seinen lateinischen Ursprung zeigt.

Dieser Ort war schon zur Römerzeit wegen seiner Thermalquellen geschätzt und
besiedelt, wie zahlreiche Funde beweisen. Die erste schriftliche Überlieferung einer
Mineralquelle stammt aus dem Jahre 901, als eine „Fönte in villa quae vocan-
tur Caranciago" (eine Quelle im Dorf, das Caranciago heißt) erwähnt wird. Wie
man sieht, ähnelt diese Schreibung noch sehr der lateinischen Ursprungsform Carantiacum
. Und der heutige Ortsname Cransac gleicht auch der Ersterwähnung unseres
Ortes im Jahre 1275, wo ja der Name als „Crenzach" geschrieben wird.

Da Cransac und Grenzach auf einen Gründer namens Carantius hinweisen, ist es
wohl von Interesse, wenn hier kurz auf die Geschichte des französischen Ortes
eingegangen wird. 1605 heißt es in den „Merveilles des eaux de France", dass man
in Cransac „wohltuende Bäder" nimmt. Seinen Höhepunkt als Thermalbad erreichte
der Ort zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als jährlich etwa 4000 bis 5000
Kurgäste die Heilquellen aufsuchten.

Da Cransac in einem reichen Steinkohlegebiet liegt, begannen sich um die Mitte
des 19. Jahrhunderts Bergwerksgesellschaften für den Ort zu interessieren. Und so
entstand hier eines der wichtigsten Abbaugebiete Südfrankreichs. Während Cransac
1848 nur etwa 500 Einwohner zählte, stieg ihre Zahl bis zum Beginn des 20.
Jahrhunderts auf rund 7000, wobei in den etwa 30 Kohlenmeilern mehr als 3000
Bergleute arbeiteten. Aus Cransac-les-Eaux wurde nun Cransac-les-Mines.

Abb. I: Ortsschild

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