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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 193
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0195
Oberländer im ersten Kirchenbuch von Berghausen
(Pfinztal, Landkreis Karlsruhe) 1696-1715

Günther Klugermann

Vorbemerkungen

Die evangelischen Kirchenbücher von Berghausen, und zwar sowohl die Taufais
auch Heirats- und Sterbeeinträge, sind erst ab dem Jahr 1696 erhalten, als der
Ort keiner Bedrohung mehr durch die französischen Truppen oder anderer Kriegerscharen
im Pfälzischen Erbfolgekrieg ausgesetzt war.

Doch, abgesehen von einer Ausnahme, sind kirchliche Handlungen, an denen
aus den Oberlanden - also einer Region, die heute als westlicher Teil Südbadens
in der Rheinebene zu lokalisieren ist - stammende Personen beteiligt waren, erst
nach dem Frieden von Rijswijk (Oktober 1697) festzustellen.

Die überwiegende Mehrzahl der Oberländer (über zwei Drittel) war aus der oberen
Markgrafschaft gekommen, aus den evangelischen Herrschaften Rötteln, Sausenberg
, Badenweiler und Hochberg. Lediglich von vier Personen vermeldete das
Kirchenbuch die Herkunft aus den katholischen Orten Freiburg und Krozingen.

Was mag die Menschen aus dem Oberland nach Berghausen geführt haben? Die
Angaben in den Kirchenbucheinträgen geben zur Beantwortung dieser Frage für
rund zwei Drittel der Fälle keinerlei Hinweise.

Es bleibt aber immerhin ein gutes Drittel, für das entweder mittelbar oder unmittelbar
in Erfahrung zu bringen ist, was zu ihrer Präsenz im Berghausener Kirchenbuch
geführt hatte. Die größte Gruppe scheint im Zusammenhang mit den kurz zuvor
beendeten Kriegsereignissen in den Ort gekommen zu sein. Da gibt es ein paar
Soldaten sowie die Berufe des Marketenders und Feldscherers, die stets im Tross
eines Heereszugs zu finden waren. Wir lesen auch von zwei jungen Frauen, die mit
Soldaten die alte Heimat verlassen hatten. Verwandtschaftliche Beziehungen können
in zwei Fällen als Beweggrund für den Zuzug gelten.

Das Schicksal eines armen Vaters berührt uns, der wohl aus seinem Herkunftsort
vertrieben worden war und dem hier innerhalb weniger Tage zwei kleine Söhne
wegstarben. Ebenso wie dasjenige von Eheleuten, die es „wegen Mangels und
Dürftigkeit" hierher verschlagen hatte und die sechs Tage nach der Geburt eines
Zwillingspärchens diese bereits wieder zu Grabe tragen mussten.

Von nur einer Person erfahren wir, dass sie sich zum Zwecke des Broterwerbs
vorübergehend in Berghausen aufgehalten und als Erntehelferin betätigt hatte.

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