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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 49
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-01/0051
Die endgültige Erschließung des Kleinen Wiesentals

Klaus Schubring

Die Jubiläumsfeiern der Jahre 2013 und 2014 haben den Blick darauf gelenkt,
dass um 1100 n. Chr. unternehmende Siedler erste Gehöfte und Weiler im mittleren
Kleinen Wiesental angelegt hatten. Damals gab es bereits Ansiedlungen in
Niedertegernau, im eigentlichen Tegernau, in Hohenegg und Ried. In Tegernau
stand eine Pfarrkirche, außerdem fand dort mehrmals im Jahr eine überörtliche
Gerichtssitzung statt. Eine leitende Rolle spielten in dieser Zeit die Herren von
Eichstetten, die Herren von Üsenberg und vor allem die Herren von Waldeck1.
Dieselben Adelsgeschlechter waren übrigens auch im Oberen Großen Wiesental
damit beschäftigt, durch Rodungen Herrschaften zu gewinnen. Um wen handelte
es sich besonders bei den Herren v. Waldeck? Kann man noch mehr Klarheit über
ihr Vorgehen und seinen Verlauf gewinnen? Und haben sie auch das obere Kleine
Wiesental und das Tal der Köhlgartenwiese erschlossen? Die folgenden Ausführungen
versuchen, bis zum Abschluss der Besiedlung im Kleinen Wiesental vorzudringen
.

Ursprung und jüngere Linie der Herren v. Waldeck

Obwohl die Herren v. Waldeck also in der Frühzeit des Kleinen und des Oberen
Wiesentales eine große Rolle gespielt haben, bleibt in diesem Zusammenhang bislang
manches unsicher und vage. Kann man die öfters erwähnten beiden Linien
klar trennen, kann man auch einen Stammbaum aufstellen? Lassen sich Herkunft
und schließliches Schicksal ermitteln? Ein genealogischer Rahmen könnte zusätzliche
Klarheit in die Entwicklung der beiden Täler bringen.

Walcho v. Waldeck erwähnt in seiner großen Schenkung von 1113 an das Kloster
St. Blasien seine Frau Mathilde und seinen Sohn Gerung. Walchos Vater Liut-
fried und dessen älterer Bruder Wernher werden erst später genannt. Für diese Familienmitglieder
lassen sich anhand kurzer Generationszeiten Geburtsjahre um
1050 errechnen bzw. noch davor annehmen. Der ehemalige Gesamtbesitzer des
Waldes Schönau, der seine Güter an vier Adlige vererbt hat, kann Vater der Brüder
Wernher und Liutfried gewesen sein, er kann ebenso gut Schwiegervater, Onkel
oder Vetter gewesen sein. Der unbekannte Gesamtbesitzer ist jedenfalls als Verwandter
der Herren v. Waldeck anzusehen2.

Die Forschung sucht den Ursprung der Waldecker eigentlich im Rahmen der
Hesso-Dietrich-Sippe, einer Gruppe verwandter Familien, die seit der zweiten Hälfte
des 10. Jahrhunderts im Breisgau wichtig wurde. Einen Besitzschwerpunkt hatte
die Hesso-Dietrich-Sippe am Kaiserstuhl. Für die Zugehörigkeit der Herren v. Waldeck
zu dieser Sippe spricht die bezeugte Verwandtschaft mit den Eichstettenern
und die Nähe zu den Üsenbergern. Allerdings hatte Walcho v. Waldeck am Kaiser-

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