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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 75
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-01/0077
Die Herren von Schönau und ihr Einfluss
auf die Geschichte Zells und des Hinterhags

Uli Merkle

Die Herren von Schönau haben das Geschichtsbild von Zell und des Hinterhages
maßgeblich geprägt und mitgestaltet. Hier soll beschrieben werden, wie dieser Einfluss
entstand und wie er sich über Jahrhunderte entwickelte. Die Herren von Schönau
waren die rechtlichen Erben des Meieramtes, das zuvor die Herren vom Stein
innehatten. Deshalb soll auch auf dieses Adels geschlecht eingegangen werden.

Die politische Zugehörigkeit von Zell

Die Zähringer waren die ersten Landesherren über Zell. Dieses, mit den Staufern
verwandte schwäbische Fürstengeschlecht nannte sich seit Ende des 11.
Jahrhunderts nach seiner Burg Zähringen bei Freiburg.

Graf Berthold der Bärtige, der verschiedene Herrschaften im Breisgau, im Thur-
gau, der Ortenau und der Baar innehatte, erhielt 1057 als Ersatz für das von Kaiser
Heinrich III. versprochene Herzogtum Schwaben das Herzogtum Kärnten und die
Markgrafschaft Verona zugesprochen. 1097 bekam er zudem noch, erneut als Ersatz
für den bei den Staufern verbliebenen Herzogtitel, das Herzogtum Zähringen,
das aus den Eigentümern der Adelsfamilie und verschiedenen Reichslehen bestand
.

Sein Sohn Hermann der Heilige wurde Markgraf für den unteren Breisgau mit
den Herrschaften Hachberg und Baden. Berthold III. regierte von 1111 bis 1123
und gründete mehrere „Zähringer-Städte", darunter die Städte Freiburg im Breisgau
, Freiburg/Schweiz, Bern und Murten. In der näheren Umgebung von Zell wurden
zudem Rheinfelden und Neuenburg gegründet. Der Bertoldsbrunnen in der
Kaiser-Josef-Straße in Freiburg erinnert heute an den Gründer Freiburgs. Bereits
mit Berthold dem IV. starb das Geschlecht der Zähringer aus.

Die Grafen von Freiburg erbten das Herzogtum Zähringen. Sie verwalteten das
Erbe allerdings sehr ungeschickt. Es kam zu Streitereien und schlussendlich zu offenen
Auseinandersetzungen mit der Stadt Freiburg.

1368 hatten die Freiburger Bürger die Nase gestrichen voll von ihren chronisch
überschuldeten Grafen: Sie kauften sich frei und unterstellten sich freiwillig den
Habsburgern. Somit begann 1368 auch für Zell eine habsburgische bzw. österreichische
Herrschaft, die bis ins Jahr 1805, also 438 Jahre lang, bestand. Zell wird
zum vorderösterreichischen Grenzort zur Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg,
zu der auch die Herrschaft Rötteln gehört. Bereits Hausen oder Gresgen gehören
zur Röttier Herrschaft und somit zur Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg. Diese

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