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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 94
(PDF, 39 MB)
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Die hochmusikalische Amtmannfamilie Weber in Zell

Constanze Mozart und Carl Maria von Webers Vater kamen im einstigen Zeller

Amtshaus zur Welt

Heidi Knoblich

Ein aufreibendes und dramatisches Kapitel Zeller Stadtgeschichte haben die beiden
Schönauischen Amtmänner Fridolin Weber I (Vater) und Fridolin Weber II
(Sohn) mitgeschrieben. Ihre Amtszeit im Dienst der Adelsfamilie Schönau-Zell,
die über zwei Generationen dauerte, war geprägt von Streitigkeiten mit ihrem
Dienstherrn Franz Ignaz Ludwig, Freiherr (Baron) von Schönau. Die der Familie
Weber eigene tragische Geschichte mündete schließlich in Geschichten von großer
Bedeutung:

Am 4. August 1782 wurde Constanze Weber, Tochter des Amtmanns Fridolin
Weber II, im Wiener Stephansdom Ehefrau des Komponisten W. A. Mozart
. Sie wurde am 5. Januar 1762 in Zell geboren.

Constanze hatte großen Einfluss auf Mozarts Musik und war Mozarts Muse und
Nachlassverwalterin. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass uns Mozarts Werke
heute bekannt sind. Doch auch ihre ebenso in Zell geborenen Schwestern Josepha,
Aloysia und Sophie waren als gefeierte Sängerinnen und Schauspielerinnen eng
mit Mozart verbunden: Josepha und Aloysia gehörten zu den wichtigsten Interpretinnen
seiner Werke. In Sophies Armen starb das Musikgenie am 5. Dezember
1791 in Wien.

Am 18. November 1786 wurde Franz Anton von1 Weber, der Bruder von Fridolin
Weber II, wie dieser gebürtiger Zeller, Vater des späteren „Freischütz"-
Komponisten und Schöpfers der deutschen romantischen Oper - Carl Maria
von Weber.

Das musikalische Talent ist ein herausragendes Merkmal der Familie Weber. Es
hat sich bis in heutige Generationen erhalten. Der Zeller Amtmann Fridolin Weber I
(Constanze Mozarts und Carl Maria von Webers Großvater) soll mit einer besonders
schönen Gesangsstimme gesegnet gewesen sein. Er spielte Geige und Orgel.
Dessen Sohn Fridolin Weber II soll eine ebenso vortreffliche Gesangsstimme
(Bass) gehabt haben. Auch er spielte Geige. Dass er auch ein Klavier besaß, ist bekannt
. Dessen Bruder Franz Anton spielte Geige, Bratsche und Kontrabass.

Für die Herren von Schönau war die Musikalität ihrer Amtsherren allerdings nie
von Belang. Sie waren viel zu sehr in ihre eigenen Familienangelegenheiten verstrickt
.

Als Stammvater des Weber'schen Geschlechts gilt Hans Georg Weber, der untere
Müller und Verwalter des Kirchengutes Stetten. Er muss als Müllerbursche vom
Dinkelberg, sehr wahrscheinlich von der Paradies-Mühle in Degerfelden2, nach

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