Freiburger historische Bestände - digital

ALLE: Leb wohl, Spielmann.

4. BAUER: Ich bleib hier. Die Sache ist mir zu gefährlich.

1. BAUER: Mach, was du willst, aber verrat nichts von dem, was wir gerade gehört
haben.

4. BAUER: Ich bin kein Lump, auch wenn ich nicht mitmache.

2. BAUER: Also gut. Sag den Frauen, wenn sie zurückkommen, dass wir noch ein
wenig über den Platz gegangen sind. (Die drei Bauern gehen ab.)

2. Szene

19. April 1525. Die Ausschüsse der drei Herrschaften Rötteln, Sausenberg und Badenweiler
tagen zu Kandern. Anwesend sind: Claus Stuckly, der Vogt von Rändern
, Hans Hammerstein, Martin Nef, Moritz Nithart, der Breckher von Schopfheim,
Martin Lang, Jakob Scherer und Hans Schmidlin

Die Bauern sitzen in einem Halbkreis. Vor ihnen steht Claus Stuckly, der Kander-
ner Vogt.

CLAUS STUCKLY: Hört! Wir, die Bauernvertreter der drei markgräflichen Herrschaften
Rötteln, Sausenberg und Badenweiler sind heute auf Einladung des
Herrn Landvogts und des Herrn Amtmanns von Badenweiler hier in Kandern
zusammengekommen, um mit dem Herrn Markgrafen wegen einer gütlichen
Regelung zu verhandeln. Da die Herren noch nicht eingetroffen sind, können
wir uns vorher noch beraten. Ihr wisst alle, was sich im Verlauf des Winters und
bis jetzt in den April hinein ereignet hat. Im Hegau und Klettgau erhoben sich
schon im letzten Herbst die Bauern, und vor kurzem haben Hüfingen, Donaueschingen
, Bräunlingen und andere Städte auf der Baar den Schwarz Wäldern
die Tore geöffnet. Doch zum Glück ist noch niemand in des Markgrafen Landen
diesen Beispielen gefolgt.

MARTIN LANG: Zum Glück, sagst du, Vogt. Wie lange wollen wir eigentlich
noch warten, bis wir uns der großen Bewegung anschließen, die schon weite
Teile des Schwarzwalds erfasst hat?

HANS HAMMERSTEIN: Ja, wir sind noch die einzigen, die abseits stehen. Auch
drüben im Elsass haben sich die Bauern vor einigen Tagen gegen ihre Peiniger
erhoben.

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