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Eine NONNE: Vielleicht kommen sie wieder zur Besinnung.

URSULA HURST: So bald sicher nicht. (Lärm von draußen) Hört, wie sie draußen
wüten. Gott hat eine große Prüfung über uns geschickt. Es wird eine böse
Zeit kommen, und da ist es das Beste, wenn wir von hier fliehen. - Aber wohin?

Eine NONNE: Meisterin, vielleicht in unser Mutterkloster?

URSULA HURST: Nein, nach Sankt Blasien können wir nicht mehr, denn die
Schwarzwälder Bauern haben sich ja schon seit einigen Wochen gegen ihre
Herren und den Abt des Klosters erhoben.

Eine NONNE: Rötteln ist nicht so weit und auch viel sicherer.

URSULA HURST: Wer weiß, ob Rötteln noch sicher ist, wenn sich der Aufstand
ausbreitet. Nein, wir müssen nach Basel.

Die NONNEN: Was! - Nach Basel?

URSULA HURST: Ja, hinter den Stadtmauern, da kann uns nichts geschehen.
Und das Frauenkloster Sankt Clara wird uns sicher aufnehmen. Geht, packt das
Wichtigste zusammen, damit wir in der Nacht fliehen können.

Eine NONNE: Meisterin, im Kirchlein drüben sind noch die geweihten Gefäße
und Messgewänder.

URSULA HURST: Du hast recht. Die dürfen nicht in die Hände dieser Gottlosen
fallen, (zu zwei Nonnen) Geht gleich nach Einbruch der Dunkelheit und versucht
sie draußen zu verstecken, damit wir sie später mitnehmen können. Doch
kommt nun, wir haben nicht mehr viel Zeit, unsere Habseligkeiten zu retten,
ohne dass es die Bauern merken, (alle ab)

2. Szene

5. Mai 1525. Die zwei Mönche des kleinen Klosters Rheintal bei Müllheim auf der
Flucht zu ihrem Mutterkloster Lützel im südlichen Elsass (Gemeint ist mit
„Rheintal" nicht das gleichnamige Kloster bei dem Dorf Feldberg.)

1. MÖNCH: Ich kann nicht mehr weiter. Zuerst muss ich mich ein wenig ausruhen
. (Er setzt sich auf einen am Wegrand liegenden Baumstamm.)

2. MÖNCH: Doch lange dürfen wir hier nicht bleiben, sonst fallen wir den Bauern
in die Hände. Zum Glück konnten wir noch aus unserm Klösterlein fliehen.

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