Freiburger historische Bestände - digital

HANS HAMMERSTEIN: Herrgott, ist das ein Tag. Vor drei Wochen haben wir
uns erhoben, und schon jetzt können unsere Unterdrücker nur noch mit uns verhandeln
, wenn sie etwas retten wollen.

HANS MÜLLER: Ja, es ist fast nicht zu glauben. - Doch jetzt wollen wir zuerst
einmal unseren Erfolg feiern. Kommt, schenkt ein von dem Wein, den wir den
Herren und Mönchen abgenommen haben. Das hätten die sich wohl auch nicht
gedacht, dass wir damit einmal auf unsere Freiheit anstoßen würden. (Man
schenkt ein, alle stoßen an.)

ALLE (durcheinander)'. Es lebe unsere Freiheit - Nieder mit den Herren - Nieder
mit den Klöstern - Zum Teufel mit der Leibeigenschaft - Keinen Frondienst
mehr. - Für die 12 Artikel.

2. Szene

Die vorigen Bauernführer und zwei Straßburger Gesandte mit Begleitern

(Ein Bauer kommt.)

HANS MÜLLER: Was gibt's?

BAUER: Zwei Gesandte aus Straßburg sind da und wünschen euch dringend zu
sprechen.

MEHRERE: Aus Straßburg?

BAUER: Ja, sie haben eine Botschaft vom Rat der Stadt zu überbringen.

HANS MÜLLER: Gut. Führ sie herein! (Der Bauer geht ab.)

GREGORIUS MÜLLER: Was mischen sich denn jetzt noch die Straßburger ein?

MARTIN NEF: Straßburg war den Bauern nie feindlich gesinnt, und auch den
Pfarrer Other hat es ja mit seinen Anhängern aufgenommen, als diese Kenzin-
gen verlassen mussten. (Zwei Gesandte kommen mit zwei Begleitern.)

HANS MÜLLER: Seid willkommen hier vor Freiburg, doch was führt Euch her?

1. GESANDTER: Der Rat der Stadt Straßburg ersucht Euch, von der Belagerung
Freiburgs abzulassen.

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