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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0066
3. Szene

27. Mai 1525. Markgraf Ernst in seinem Haus zu Straßburg. Bei ihm der Straßburger
Stadtmeister und Edelknecht Jakob Sturm

MARKGRAF ERNST: So, Freiburg bittet Straßburg, zwischen mir und den aufständischen
Bauern zu vermitteln?

STURM: Ja, Herr, der Bote kam heute mit dem Brief hier an.

MARKGRAF ERNST: Wenn die Herren und Prälaten von Freiburg nicht so
schnell nachgegeben hätten, dann bräuchten sie jetzt keine Bittbriefe zu schreiben
. - Vielleicht wurden sie von den Bauern dazu gezwungen, denn seit den
Niederlagen der Elsässer werden diese wohl kaum mehr an einen Erfolg ihres
Aufstandes glauben.

STURM: Herr, die Bauern können sie nicht gezwungen haben, denn sie lagern
nicht mehr vor Freiburg.

MARKGRAF ERNST: Ja, sind sie denn schon wieder in ihre Dörfer abgezogen?

STURM: Nein, sie stehen vor Breisach.

MARKGRAF ERNST: Vor Breisach! Da werden sie nicht mehr erreichen als nach
der Einnahme Neuenbürgs. Damals hat ja die Stadt die Aufforderung zum Beitritt
in ihre Bruderschaft rundweg abgelehnt.

STURM: Doch dieses Mal belagern sie die Stadt. Freiburg hat uns auch mitgeteilt,
dass es einen unserer Gesandten gebeten hat, sich in das Lager der Bauern zu
begeben, um sie vor unüberlegten Handlungen abzuhalten.

MARKGRAF ERNST: Das wird nicht mehr viel nützen. Herrgott, wenn doch nur
der Herzog Anton meiner Bitte entsprochen hätte und in den Sundgau gezogen
wäre. Von dort wäre es in die Markgrafschaft nicht mehr weit gewesen. Und
wenn mir dann Basel noch erlaubt hätte, von dort aus mit meinen hier in Straßburg
geworbenen Reisigen gewaltsam gegen die Bauern vorzugehen, dann sähe
heute alles anders aus.

STURM: Oh ja, Herr. Vielleicht so wie um Lupfstein, Zabern und Scherweiler, wo
Zehntausende von getöteten Bauern auf den Feldern herumliegen.

MARKGRAF ERNST: Ich weiß, Meister Sturm, ich habe es ja bei Scherweiler
selbst gesehen. Ich will deswegen nun auch ein unblutiges Ende des Aufstandes
. Aus diesem Grunde habe ich ja Sickingen und Cronberg nach Basel ge-

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