Freiburger historische Bestände - digital

MARTIN LANG: Nein, Hans, aber es ist trotzdem so gekommen. Weißt du noch,
wie der Pfarrer Glaser uns gesagt hat, dass das Reich der Gerechtigkeit kommen
werde. Und wo ist es jetzt? Und wem hat Gott geholfen? Nur den Mächtigen
!

Der BRECKHER: Darüber können wir nicht urteilen, Martin.

MARTIN LANG: Nein. - Doch er soll leben, der Friede von Basel! (Alle stehen
niedergeschlagen herum.)

8. Szene

April 1526. Drei Bauern beim Frondienst in der Nähe des Röttier Schlosses. Sie
schälen Baumstämme, da ertönt die Glocke der Röttier Kirche. Alle drei halten mit
der Arbeit inne.

1. BAUER: Jetzt wird wieder einer droben auf dem Kapf hingerichtet.

2. BAUER: Gott sei ihm gnädig.

1. BAUER: Das ist nun schon der zehnte, seit der Markgraf auf dem Schloss ist.

2. BAUER: Und noch vier sollen zum Tode verurteilt sein.

1. BAUER: Ja, sie warten noch im Giller auf ihre Hinrichtung.

2. BAUER: Ich kann dieses Läuten nicht mehr hören. Das ist ja schrecklich, (setzt
sich auf einen Stamm)

1. BAUER: So halten die Herren ihr Wort.

2. BAUER: Auch Bauernvertreter sitzen ja im Landgericht.
1. BAUER: Herrenknechte gibt es halt überall, (setzt sich)

3. BAUER (setzt sich auch hin): Die Verurteilten sollen während des Aufstands
Verbrechen begangen haben.

1. BAUER: Und die Herren, was haben die getan? Denk nur ans Elsass, an den
Breisgau oder Schwarzwald. Wie haben sie dort die Bauern niedergemetzelt!

3. BAUER: Da geht es uns Markgräflern im Vergleich dazu noch gut.

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