http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2016-01/0085
Dreiländermuseum: ein Mehrspartenmuseum mit ober rheinweiten Netzwerken
Museen, so die Auffassung des Autors dieses Beitrages, sollten ihren Namen nach
Möglichkeit nicht verändern. Denn so wird deutlich, dass es langfristig agierende
Einrichtungen sind, denen Nachhaltigkeit mehr bedeutet als kurzfristige Marketingoder
Image-Kampagnen. Es musste daher sehr triftige Gründe geben, 2012 den Namen
Dreiländermuseum einzuführen. Seit Eröffnung des „Burghofs" kam es wegen
des ähnlichen Namens fast täglich zu Verwechslungen zwischen beiden Einrichtungen
, die auch nach Jahren nicht weniger wurden. Zudem war der Name „am Burghof
für Touristen irreführend, die mit den lokalen Gegebenheiten in Lörrach nicht
vertraut waren. Viele vermuteten ein Museum in einer Burg mit entsprechender Thematik
- problematisch für das Haus, das zunehmend eine überregionale Ausstrahlung
bekam. Andererseits war in über 20 Jahren ein grenzüberschreitendes Profil gewachsen
, das dem Museum europaweit ein besonderes Alleinstellungsmerkmal gab
und sich überhaupt nicht im Namen ausdrückte. Dieses Profil war mittlerweile auf
allen wichtigen Museumsfeldern abgesichert. Es basierte auf einer umfassenden tri-
national ausgerichteten Sammlung, auf der Dreiländerausstellung als einem ständigen
Angebot, auf regelmäßigen grenzüberschreitend konzipierten Sonderausstellungen
sowie auf einem stetigen und lebendigen Programm von Veranstaltungen und
pädagogischen Angeboten, zu denen auch regelmäßige grenzüberschreitende Begegnungen
gehörten. „Jetzt zeigen wir unser wahres Gesicht" lautete deshalb auch ein
Slogan auf einem der Plakate, mit dem das Museum seinen neuen Namen einführte.
Trotz seines besonderen grenzüberschreitenden Profils bleibt das Dreiländermuseum
seinen anderen in langer Zeit gewachsenen Aufgaben weiterhin verpflichtet.
Abb. 18: Proklamierung des Namens mit Vertretern aus den drei Ländern und der Oberbürgermeisterin
im Oktober 2002. Es handelt sich bislang um das einzige Museum dieser Art in Europa (Archiv DLM).
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