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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
78.2016, Heft 1.2016
Seite: 111
(PDF, 39 MB)
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PAUL IBENTHALER

- ein Maler aus dem Markgräflerland -
eine kritische Analyse

Dorothea Schappacher

Eingangs seien kurz die Gedanken benannt, die im Folgenden ausgeführt werden:

- in einem ersten Abschnitt ist der künstlerische Werdegang Paul Ibenthalers
nachzuzeichnen,

- vor dem Hintergrund historisch-politischer Gegebenheiten der Nachkriegsjahre
wird dann sein Werk kritisch beleuchtet

- und schließlich wird in einem dritten Teil Ibenthalers Kunst im Zusammenhang
mit psychologisch-soziologischen Aspekten beurteilt.

Ziel der Untersuchung ist es, das künstlerische Schaffen Paul Ibenthalers und am
Rande auch die Kunst der Nachkriegsgeneration mit Blick auf ihre Entstehungsbedingungen
differenzierter zu sehen und in ein neues Wertverständnis zu rücken.

Um Ibenthalers künstlerische Anfänge besser zu verstehen, hilft ein Blick in das
Buch, in dem er seine Lebenserinnerungen sammelte und schildert, wie er als
17-Jähriger im Sommer 1937 mit dem Fahrrad nach München fährt, um dort die
große Kunstausstellung zu besuchen.

In einer Phase innerer Unsicherheit und Unentschlossenheit in Bezug auf seine
mögliche Künstlerlaufbahn habe er sich auf den Weg gemacht.

Mit der Ausstellung in der Bayern-Metropole war jene Repräsentationsschau der
Nationalsozialisten gemeint, die anlässlich der Einweihung des „Hauses der Deutschen
Kunst" am 18. Juli 1937 stattfand.

Es würden dort in volkstümlich-realistischer Manier gemalte Bilder gezeigt, die
stilistisch im Umkreis zur Münchner Malschule unter dem Einfluss der beiden
Maler Leibi und Defregger standen. Ihr Stil klang besonders in den Gemälden mit
ländlichen Genre-Szenen an. Daneben gab es Landschaftsbilder, die alte Tradition
fortsetzten.

Neben Portraits von nationalsozialistischen Regierungsmitgliedern und Parteifunktionären
gab es eine nicht unerhebliche Gruppe von Gemälden symbolischallegorischer
Thematik, in denen der weibliche Akt - oft in einem peinlichen
Naturalismus gemalt - als Ausdruck der Freude am gesunden Körper repräsentiert
war.

In dieser pseudo-heroischen Kunst sollte sich, wie es programmatisch verlautete
, „das nationalsozialistische Kunstwollen im Kampf gegen liberalistisch-intellek-
tuelle Auflösungstendenzen dekadenter Künstler und im Sinne einer Rückbindung
an die Urkräfte des deutschen Wesens" dokumentieren.

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