Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 114
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0116
Meine Kriegserlebnisse

Erhard Richter

Beim Reichsarbeitsdienst

Der 1935 eingeführte Reichsarbeitsdienst (RAD) war ursprünglich ein Einsatz
zur Überwindung der Arbeitslosigkeit, doch im Krieg diente er dann vor allem der
vormilitärischen Ausbildung von Jugendlichen. So wurde auch ich am 11. Juli
1944 als noch nicht ganz Siebzehnjähriger nach Hechingen bei der Burg Hohen-
zollern einberufen. Das dortige Arbeitsdienstlager bestand aus 20 Baracken, in denen
etwa 200 junge „Männer" untergebracht wurden.Von diesen stammten viele
aus dem Markgräflerland, worüber ich mich natürlich besonders freute. In jeder
Baracke hatte ein sogenannter Vormann die unterste Befehlsgewalt. Bei uns handelte
es sich dabei um einen Elsässer, der ein Vierteljahr vor uns eingezogen worden
war und sich bereit erklärt hatte, beim Arbeitsdienst zu bleiben. Leider war er
ein Typ, der sein bisschen Macht an fast allen demonstrierte und uns sehr schikanierte
.

Der Chef des Lagers, ein Oberstfeldmeister, übte seine wesentlich größere
Macht noch viel brutaler aus. So brummte er einmal einem Kameraden vor versammelter
Mannschaft mehrere Tage Arrest bei Wasser und Brot auf, weil dessen
Spind nicht hundertprozentig in Ordnung gewesen war.

Wie wurden wir nun den Tag über beschäftigt? Der Morgen begann mit dem Exerzieren
, wobei wir mit dem Spaten wie mit einem Gewehr umgehen mussten.
Dann fanden oft Manöverübungen und auch Gewaltmärsche statt. Diese waren

Abb. 1: Beim Reichsarbeitsdienst in Hechingen
(Der Pfeil zeigt auf mich)

114


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0116