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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 9
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0009
stehende Verpfändung dieses Teiles der Grafschaft Hohenberg aufgehoben
worden war.

über diese Angelegenheit hören wir noch weiteres. Im Jahre 1470
entschied Bischof Hermann III. von Konstanz in einem Streit zwischen
Mechtild und der Hochschule wegen der Besetzung der Rot-
tenburger Pfarrstelle. Der Vergleich ging dahin, daß Mechtild den
Pfarrer benennen, die Universität ihn dem Bischof präsentieren
sollte. Der Ernannte sollte eine von der Erzherzogin zu bestimmende
Pension an die Hochschule abgeben.

Ferner stimmten im gleichen Jahre Kaiser Friedrich III. und Erzherzog
Sigmund, der damals Herr der Vorderösterreichischen Lande
war, der Inkorporation der Rottenburger Kirche in die Hochschule
nach dem Tode der Mechtild zu. Mit der ihr eigenen Zähigkeit
setzte Mechtild es also durch, daß ihre Zuwendung an die Universität
als dauernd anerkannt wurde. 1472 wurde dies dann vom Bischof
, 1477 vom Papst bestätigt, und so wurde die Universität Freiburg
nach Mechtilds Tod (1482) Patronin der Rottenburger Pfarrkirche
mit allem Zubehör. Die Einkünfte der Kirche waren im Jahre
1477 noch durch die Zuwendung des großen Zehenten in den Mechtild
gehörenden Dörfern Seebronn und Wendelsheim erhöht, und
daher kommt es, daß die Universität Freiburg bis 1875 die Pfarrstellen
in diesen Dörfern besetzte. Das Patronat über die Hauptkirche
St. Martin ging ihr aber offenbar durch die Begründung des
Bistums Rottenburg im Jahre 1827 verloren.

Der Fall der Neubesetzung der Pfarrei scheint erst 1472 praktisch
geworden zu sein. Am 24. April 1472 wurde der oben genannte
Antonius von Pforr, Mechtilds Rat, Kirchherr zu Rottenburg, und
am 26. Dezember des gleichen Jahres präsentierte sie ihn der Hochschule
. Als er dann altersschwach geworden war, benannte sie 1477
einen studierten Herrn, den Magister Konrad Schöferlin als Pfarrer,
und diesem wurde die jährliche Pension von 55 Gulden an die Hochschule
auferlegt.

Es ist bisher bestritten worden, daß Mechtild zusammen mit ihrem
Gatten zu Recht auf einem Bilde in der Freiburger Universität verewigt
worden ist, weil sie nichts damit zu tun gehabt habe. Die
obigen Ausführungen führen zu wesentlich anderen Ergebnissen,
und dies ist um so interessanter, als Mechtild bei der Gründung
der Tübinger Hochschule durch ihren Sohn Eberhard im Bart in
ähnlicher Weise beteiligt gewesen ist.

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