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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 18
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aber habe immer lostrucken und schießen wollen, weswegen der
Küfer auch erzürnt worden, da er sich also zur Gegenwehr repressiert
gefunden, seind sie miteinander recht handgemein geworden,
und der Küfer des Jägers Meister, mithin sein Jägersrohr ihm auf
den Kopf etliche Malen geschlagen und dadurch Löcher in den Kopf
gestoßen, daß das Blut heraus geflossen, wobei des Jägers Rohr
auch zerbrochen worden." Die dem Jäger vorgesetzte Stelle äußerte
sich zu dem Fall wie folgt: „Es hat der Jäger zu Friesenheim
Johann Rheinhard Scholl verwichenen Februar den Schutterischen
Klosterküfer mit einem Rohr und Hundt auf der Schütterer Allmend
gleich an dem Dorf angetroffen, und da er diesem das Rohr mit
Gewalt abnehmen wollen, sich in ziemlich harte Schläghändel verwickelt
. Nun habe ich ermeltem Jägern, der erst neu angenommen
worden, bei seiner Aufnahme sowohl als hernachmals dahin instruiert
und befehlt, daß, dafern er jemanden in Streitorten oder sonsten
mit Rohren, oder daß er ein Jagen eingreife, antreffe, er selbigen
mit Worten erstlichen anschreyen und hernacher hiehero vor Ambt
zitieren, nit aber gleich einiger gewaltsamen Thätlichkeit, wie er
bishero vielfältig mit Totschießen bedroht, üben und vor die Hand
nehmen solle ..."

Bei der Verhandlung erklärte der Küfer zu seiner Verteidigung,
er habe keineswegs jagen wollen, sondern er sei auf dem Weg zum
Scheibenschießen gewesen.

Die Sache wurde schließlich verglichen. Der Klosterküfer mußte
dem Scholl sein Gewehr wieder in Stand setzen lassen. Scholl selbst
mag wohl einen derben Verweis eingesteckt haben und wird in
Zukunft vorsichtiger gewesen sein.

Schlimmer lief ein anderer Zusammenstoß ab, der sich 38 Jahre
später ereignete. Damals, es war im März 1739, hatte man in Schuttern
erfahren, daß die Lahrer Herren sich im Abteiwald mit Jagen
zu schaffen machten. Auf Betreiben des Klosters begaben sich etwa
30 Mann von Schuttern nach dem Hochwald und hielten sich dort
versteckt. Sie trafen auch wirklich mit der Lahrer Jagdgesellschaft
(8 Jägern, Herren der Stadt- und Forstverwaltung, dazu etwa 20
Treiber) zusammen, und es kam zu einer wilden Schlägerei, bei der
es beinah Tote gegeben hätte. Man bearbeitete sich mit Äxten und
Gewehrkolben, auch wurden etliche Schüsse abgegeben.

Die Folge dieser Schlägerei war ein Kleinkrieg zwischen Lahr einerseits
und Schuttern andrerseits. Die Lahrer erwischten den Schütterer
Sekretarius und den Apotheker und setzten beide im Städtle


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