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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 37
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dadurch, daß Anna Madlena, die jüngere, die vor ihrer Stiefmutter
kniet, sieben Jahre später deren Bruder, den Landschaffner Jakob
Gebele, heiratet, also ihren Stiefonkel!

Es ist schade, daß Simon Finck oder Finckh, wie er sich selber
schreibt, nicht seine Lebensgeschichte verfaßt hat; es wäre dies eine
Quelle einziger Art für die Geschichte des Kinzigtals während der
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gewesen, war er doch nicht weniger
als 50 Jahre im Dienste der Landesherren, der Grafen von
Fürstenberg, und zwar mit einer kurzen Unterbrechung immer in
Haslach wohnend. Die letzten 30 Jahre seines Lebens füllte außerdem
der 30jährige Krieg aus. Nun folge aus zahlreichen Akten des
Fürstl. Fürstenb. Archivs in Donaueschingen ein kurzer Lebensabriß
des hervorragenden Mannes. Finckh wurde 1581 in Wolfach geboren.
Er muß eine vorzügliche Erziehung genossen haben; wo er sein umfassendes
Wissen erworben hat, ist nicht bekannt. Schon 1598 kam
er an das Oberamt Haslach. Mit 21 Jahren wurde er in Wolf ach
mit der Tochter des Landschaffners Benedikt Lipp in Wittichen getraut
. Sie schenkte ihm 1603 oder 160415) einen Sohn, der offenbar nach
dem mütterlichen Großvater den Namen Benedikt erhielt (auf dem
Grabmal der größere Knabe links), und am 18. 8. 1607 eine Tochter
Dorothea Margareta.16) Im Jahre 1609 wurde er Landschaffner in Wittichen
, wo ihm eine zweite Tochter, die schon genannte Anna Magdalena
geschenkt wurde. Am 11.5. 1610 wurde er nach Haslach zurückversetzt
. Er findet in der Amtswohnung weder Tische noch
Stühle, noch Bänke oder Bettstellen. Seine drei Kinder sind krank.
Er läßt sich, da er nur eine eigene Bettstatt besitzt, aus dem Schlosse
drei alte Bettladen und zwei Strohsäcke holen, um seine Kinder und
sein Gesinde legen zu können. Seine Frau ist tiefunglücklich. Im
Oktober dieses Jahres ziehen die Brandenburgischen Truppen durch
das Kinzigtal und fügen den Leuten in Stadt und Dorf großen
Schaden zu. Im nächsten Jahre zieht ein unheimlicher Gast, die Pest,
in Haslach ein. Es starben so viele Menschen, daß Finckh mit seiner
Familie und ebenso der Oberamtmann Erasmus Pascha nach Steinach
flieht. Am 13. Januar 1613 wird das jüngere Söhnchen Christoph
(„Christoffel" auf dem Grabmal) geboren. Den Namen erhält er nach
dem Grafen Christoph II. von Fürstenberg, der auch als Pate eingetragen
ist. Dieser Graf wird in Linz an der Donau (Oberösterreich)

15) Das Taufbuch hat in diesen Jahren eine Lücke.

16) Paten waren die beiden jungen Grafen Christoph und Wratislaus von Fürstenberg und die
Frau des Bürgermeisters Keck in Haslach.

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