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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 42
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geschmackvolles, künstlerisches Grabdenkmal. Erhalten ist noch der
Grabstein für seinen mütterlichen Großvater Xaver Kaltenbach, den
„Wälder-Xaveri" (gest. 4. 10. 1834), dessen Lebensschicksale der
Enkel in seinem Werk „Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin"
geschildert hat.21)

Auch der von Hansjakob der Vergessenheit entrissene Kunstmaler
Karl Sandhaas, der „NärrischeMaler vonHasle"22) (1801—1859),
hat nachträglich noch einen Grabstein auf- unserm Friedhof erhalten
, was sich der unglückliche, als Ortsarmer im Spital gestorbene
Künstler wohl nie hätte träumen lassen. Zum Schluß sei noch des
großen Kruzifixes aus rotem Sandstein in der Mitte des Friedhofs
gedacht, das von Ledermann (gest. in Haslach am 13. 6. 1868) geschaffen
wurde und dessen Körper und Stamm aus einem einzigen
Block gehauen wurden. Das von Matthäus Edel in Straßburg 1737
gegossene Glöckchen auf der Kapelle, das so viele Tote mit seinem
hellen Klang zur letzten Ruhestätte geleitet hat, mußte leider in
diesem Kriege abgeliefert werden.

Nur wenige alte Grabdenkmäler bietet uns der Haslacher Friedhof,
und keines von ihnen zeichnet sich durch einen besonders hohen
Kunstwert aus, aber sie haben uns geholfen, Menschen aus vier
Jahrhunderten, längst verwehte Geschlechter vor unsere Augen zu
zaubern. Und wollen wir uns den Amtmann Finckh, den Landschaffner
Gebele und dessen Sohn und Schwiegertochter noch genauer
vorstellen, so brauchen wir nur in das Museum zu gehen und uns
ihre dort befindlichen, in öl gemalten, alten Brustbilder zeigen zu
lassen.

Nachschrift: Der letzte Krieg hat die Kapelle stark mitgenommen. In seiner Folge
mußte ein Stück der Friedhofmauer mit den Grabsteinen von Burger, Allgeyer und
Kaltenbach abgebrochen werden. Dabei wurden die Sockel der beiden letzten
zerstört. Doch ist der Wortlaut der Anschriften gesichert.

21) Zeitschrift .Der Schwarzwald" 1933 Heft 1.

22) Hansjakob .Wilde Kirschen".

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